Digitalisierung

Aktionstag zur Digitalisierung

Karin Billanitsch14. Juni 2021
Mehr als 1.500 Aktionen bietet der Digitaltag 2021. Digitalisierung durchdringt sehr viele Lebensbereiche.
Digitale Technologien durchdringen fast alle Lebensbereiche, auch in Kommunen gab es einen Schub in der Digitalisierung. Beim bundesweiten Digitaltag 2021 gab es viele Einblicke in Projekte und Aktionen, auch in Kommunen.

Sich sicher und souverän im Netz und in der digitalen Welt bewegen – wer will das nicht? Wie kann sich eine Kommune erfolgreich digital aufstellen? Welche digitalen Werkzeuge und Apps helfen vor Ort, etwa in Institutionen vom Mehrgenerationenhaus über Volkshochschulen bis hin zur Werkstätte für Menschen mit Einschränkungen? Antworten und viele Beispiele liefert in diesem Jahr Digitaltag 2021.

Stadt Wolfsburg nimmt teil

Aus ganz Deutschland beteiligen sich Institutionen, Firmen, aber auch Kommunen und bieten digitalen Zugang zu Beispielen aus der Praxis. Zum Beispiel ist auch das Referat Digitalisierung und Wirtschaft der Stadt Wolfsburg dabei. #Wolfsburg digital ist ein gemeinsames Projekt der Stadt mit der Volkswagen AG, bei dem die Stadt zur „digitalen Modellstadt“ entwickelt werden soll. Dabei sollen zum Beispiel Verwaltungsprozesse vereinfacht oder Bildungsangebote der Digitalisierung geschaffen werden.

Ein Beispiel von vielen Aktionen zur digitalen Teilhabe am heutigen Montag, insgesamt sind es mehr als 1.500. auf Twitter weisen manche Städte auf ihr Programm hin, wie zum Beispiel Gütersloh, oder Ulm.

 

Mehrheit sieht Deutschland „digital gespalten“

Eine neue Umfrage zur Teilhabe am digitalen Leben ergab, dass mehr als 90 Prozent der Bevölkerung „nicht auf digitale Technologien verzichten wollen“. Gleichzeitig sieht eine Mehrheit (65 Prozent) das Land digital gespalten und befürchtet, dass nicht alle Menschen in gleichem Maße vom technologischen Fortschritt profitieren.

Deutlich wird das unter anderem daran, dass mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gerne stärker am digitalen Leben teilnehmen würde, sich aber zu wenig mit den entsprechenden Technologien auskennt. Ein Viertel (24 Prozent) traut sich oft nicht, Geräte wie Smartphone oder Computer zu nutzen – aus Angst, etwas falsch zu machen.

Gleiche Teilhabe wichtig

Wichtig sind den Befragten laut der Studie deshalb Maßnahmen, mit denen alle Zugang zur digitalen Welt erhalten und sich darin zurechtfinden. Dazu zählen vor allem die bessere Verfügbarkeit von Breitband-Internet (81 Prozent) und die Förderung von Medien- und Informationskompetenz in allen Altersgruppen (74 Prozent).

Darüber hinaus erwarten 66 Prozent die barrierefreie Gestaltung digitaler Angebote, etwa durch einfache Bedienung und Erklärungen in leichter Sprache. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) plädiert für flächendeckende Unterstützung, zum Beispiel in Form von Begleitpersonen, die Hilfestellung zu Digitalthemen leisten.

Hohe Bedeutung für viele Lebensbereiche

Der Nutzung digitaler Technologien wird in fast allen Lebensbereichen eine große Bedeutung beigemessen, besonders für die Pflege sozialer Kontakte (85 Prozent). Für mehr als die Hälfte der Bevölkerung haben digitale Technologien auch in den Bereichen Gesundheit und Vorsorge (59 Prozent), Bildung (52 Prozent), Arbeit (51 Prozent) und Haushalt (50 Prozent) eine sehr große oder eher große Bedeutung.

Uwe Brandl, erster Vizepräsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes machte für die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbändedeutlich, wie sehr Städte und Gemeinden während der Pandemie gefordert waren und sind. „Ämter und Behörden haben ihre Handlungsfähigkeit bewiesen und mit digitalen Technologien ihren Betrieb aufrechterhalten. Jetzt gilt es, die Digitalisierungspotenziale vollständig zu heben“, sagte Brandl auf einer Pressekonferenz.

Behördenkontakt per App und im Netz

Digitale und effiziente Kommunen könnten Bürgerinnen und Bürgern genauso wie Unternehmen und Handwerksbetrieben das Leben leichter machen – mit schnellen Abläufen und intuitivem Behördenkontakt per App oder im Netz. Zentral sei, dass alle Menschen davon profitierten. Für ihn sind digitale Dienste „ein wesentlicher Baustein für gleichwertige Lebensverhältnisse.

Dafür wären Angebote mit hoher Nutzerfreundlichkeit genauso erforderlich wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit hohen digitalen Kompetenzen, stellt Brandl fest. Vom Bund und Ländern fordert Brandl Unterstützung, insbesondere bei den notwendigen Aus- und Fortbildungsangeboten. Der Städte- und Gemeindebund fordert ein ‚Kompetenzzentrum Digitalisierung‘ für Kommunen, das Fortbildungsangebote organisiert, die Kommunen berät und bei den Umsetzungsvorhaben unterstützt