Stadtentwicklung

Bauministerin sucht Kleinstadt für Akademie-Gründung

Carl-Friedrich Höck17. Mai 2023
Gröditz in Sachsen ist eine von 2.126 Kleinstädten in Deutschland.
Das Bundesbauministerium will eine Kleinstadt-Akademie gründen. Diese soll Kleinstädten mehr Gehör verschaffen und Projekte zur Stadtentwicklung unterstützen. Jetzt wird per Ausschreibung ein Standort gesucht.

Mit der Gründung einer Akademie will das Bundesbauministerium die zukunftsfähige Entwicklung von Kleinstädten fördern. Geplant ist eine bundesweite Aktions-, Kommunikations- und Lernplattform. Noch ist offen, wo diese in Zukunft ihren Sitz haben wird. Jetzt können sich die rund 2.100 deutschen Kleinstädte als Standort bewerben. Bis zum 30. Juni haben sie Zeit, um ihre Bewerbung einzureichen.

„Kleinstädtern eine Stimme geben”

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will mit der neuen Einrichtung mehr Aufmerksamkeit auf die Kleinstädte lenken. „Wenn es um die Themen bezahlbares Wohnen und neuen Wohnraum geht, werden oft München, Berlin und Hamburg zitiert“, sagt sie. Diese Großstädte hätten es deutlich einfacher, Gehör zu finden. „Umso wichtiger ist es, den knapp 25 Millionen Kleinstädterinnen und Kleinstädtern eine Stimme zu geben.“

In der Kleinstadt-Akademie „soll weniger abstrakt geforscht, als konkret miteinander diskutiert und Projekte vorangebracht werden“, erklärt die SPD-Politikerin. Deutschlands Kleinstädte seien ein wahres Pfund an Kreativität und Lebensqualität. Für nicht wenige seien sie Sehnsuchtsorte geworden. Als Arbeits- und Wirtschaftsstandorte böten sie große Potenziale. „Ihre Perspektive in die politischen Entscheidungen einzubeziehen ist wichtig“, meint Geywitz.

Entscheidung bis Jahresende

Um die Akademie-Geschäftsstelle zu errichten, stehen im aktuellen Bundeshaushalt zwei Millionen Euro bereit. Der Bund fördert das Projekt nicht nur mit Geld, sondern auch mit Expertise: In der Aufbauphase soll das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) fachliche und organisatorische Unterstützung leisten.

Das BBSR ist auch beauftragt, den Standortwettbewerb durchzuführen. Bis Jahresende soll eine unabhängige Jury eine Empfehlung abgeben, welche Kleinstadt den Zuschlag bekommt. Schon im kommenden Jahr soll die Geschäftsstelle ihre Arbeit aufnehmen.

Informationen zum Wettbewerb:
bbsr.bund.de

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