Aufräumaktionen in Städten, Landkreisen und Gemeinden

Mit Besen und Zange gegen wilden Müll

Karin Billanitsch07. März 2018
Zum Besen gegriffen und los geht's: In vielen Kommunen finden von März bis Mai Aufräumaktionen statt – nicht zuletzt auf Initiative der Verwaltung oder der städtischen Betriebe.
Nicht nur in privaten Räumen, auch draußen auf Straßen, Wegen und Parks finden jetzt im März bis weit in den Mai hinein vielerorts Frühjahrsputz-Aktionen statt. Europaweit gibt es dazu die Kampagne „Let´s clean up Europe“. Das Umweltbundesamt (UBA) will beleitend dazu für eine Forschungsstudie herausfinden, was genau eingesammelt wird.

Wie in den vergangenen Jahren rufen viele Kommunen für die kommenden Wochen zwischen März und Mai zu Frühjahrsputzaktionen auf. Im Norden heißt es „Schnapp den Müll, Niebüll“ oder „Sauberes Lübeck 2018“. Hamburg „räumt auf“, Köln ist auch dieses Jahr wieder „putzmunter“, ganz Duisburg will Besen und Müllzangen ergreifen und „für mehr Glanz und Gloria“ sorgen. Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg und die Offensive für ein Sauberes Duisburg e.V initieren diese Müllaufräumaktion. Auch südlicher passiert viel, Karlsruhe hat die „Dreck-weg-Wochen“ ausgerufen, die Städte und Gemeinden im kompletten Rems-Murr-Kreis veranstalten die „Kreisputzete 2018“, und in Augsburg heißt es: „Sauber ist in!“.

Europaweite Aktion gegen wilden Müll

Nicht nur in Deutschland, sogar europaweit gibt es Aktionen gegen das so genannte „Littering“, wie das Liegenlassen von kleinteiligen Abfällen überall, in Parks, Straßen und auf Wegen im Englischen bezeichnet wird. Die Aufräumkampagne „Let`s clean up Europe“ startet mittlerweile in ihre vierte Saison. Europaweit haben im vergangenen Jahr 2017 rund 700.000 Menschen aus 30 Ländern Straßen, Parks und Natur von Abfall befreit. Allein in Deutschland sammelten 247.000 Freiwillige 1.270 Tonnen wilden Müll, verkündeten die Organisatoren. In Deutschland koordiniert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) diese Anti-Littering-Kampagne. Dazu kommen noch zahlreiche nicht angemeldete Initiativen vor Ort.

Aktion „Jetzt ist Zähltag“ von Umweltbundesamt

Das Wegwerfen oder Liegenlassen von meist kleinteiligen Abfällen außerhalb von Abfallbehältern stellt vielerorts ein Problem für Mensch und Umwelt dar. VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp begrüßt das europaweit wachsende Engagement: „‘Let’s Clean Up Europe‘ mobilisiert erfolgreich gegen Littering und aktiviert das Bürgerengagement in allen gesellschaftlichen Bereichen. Die jährlich steigenden Teilnehmerzahlen dokumentierten eindrucksvoll die große Bedeutung der sauberen Umgebung in Städten und Gemeinden für unsere Lebensqualität, so Hasenkamp.

Dieses Jahr steht „Let’s Clean Up Europe“ unter dem Motto „Jetzt ist Zähltag”. Die Bürgerinnen und Bürger sind nicht nur aufgerufen, ihre Städte aufzuräumen, sondern auch genau zu dokumentieren, was sie einsammeln. Mit diesen Daten möchte das Umweltbundesamt (UBA) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz-, Bau- und Reaktorsicherheit (BMUB)  die Dinge identifizieren, die besonders häufig Parks und Gehwege verschmutzen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus dem Forschungsvorhaben sollen dann geeignete Maßnahmen, Instrumente und Handlungsansätze für eine Reduzierung des Mülls erarbeitet werden. Die Bearbeitung dieses Projekts erfolgt durch eine Zusammenarbeit der ZEUS GmbH mit dem Öko-Institut e.V.

Jeder Interessierte kann seine Stadt aufräumen

Teilnehmen kann jeder Interessierte: Von Universitäten, Unternehmen und Verwaltungen über Kitas, Schulen und Vereine bis hin zu Bürgerinnen und Bürger können sich alle beteiligen. Wo 2018 aufgeräumt und gezählt wird, zeigt eine Aktionskarte. „Je mehr Zählergebnisse wir haben, desto besser können wir Lösungen für das Littering-Problem entwickeln. Wir wollen an möglichst vielen Orten in Deutschland zählen“, heißt es seitens der Veranstalter. Noch bis zum 31. Mai 2018 findet die Zählstudie – zeitgleich mit „Let´s clean up Europe“ statt.

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