Laut dem aktuellen Trendbarometer von RTL und n-tv vertrauen die Deutschen den kommunalen politischen Institutionen mehr als der jeweiligen Landes- oder Bundesregierung. Mehr als die Hälfte der Deutschen haben großes oder sehr großes Vertrauen in die Bürgermeister und Oberbürgermeister (54) Prozent). Ähnlich angesehen sind die Gemeindevertretungen (52 Prozent) und Stadtverwaltungen (51 Prozent).
Skepsis gegenüber Parteien
Etwas schwächer sind die Vertrauenswerte der Bundeskanzlerin (50 Prozent), Landesregierungen (ebenfalls 50 Prozent), des Bundestages und der Bundesregierung (48 und 42 Prozent). Der Europäische Union schenken 37 Prozent der Befragten ihr Vertrauen. Die politischen Parteien kommen gar nur auf 19 Prozent.
Den mit Abstand besten Wert aller politischen Institutionen hat allerdings der Bundespräsident. Ihm bringen 79 Prozent der Bürger großes oder sehr großes Vertrauen entgegen. Damit hat sich das Ansehen dieses Amtes unter Frank-Walter Steinmeier und seinem Vorgänger Joachim Gauck wieder stark verbessert. Im Jahr 2012 – also nach den Rücktritten von Horst Köhler und Christian Wulff – war das Vertrauen in den Bundespräsidenten mit 32 Prozent auf einem Tiefstand.
Kommunale Unternehmen mit gutem Image
Insgesamt – so die Ergebnisse des Trendbarometers – vertrauen die Bürgerinnen und Bürger eher den nichtpolitischen Institutionen. Das trifft vor allem auf die Polizei (83 Prozent), Universitäten (80), Ärzten (78) und den jeweiligen eigenen Arbeitgeber (75 Prozent) zu. Auch kommunalen Unternehmen (72 Prozent) bringen die Bürger ein größeres Vertrauen entgegen als den politischen Institutionen, mit Ausnahme des Bundespräsidenten.
Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Dezember 2017 2.307 Menschen befragt. Heraus kam auch, dass die Anhänger von Union, SPD, FDP und Grünen den politischen Institutionen wesentlich mehr Vertrauen schenken als Sympathisanten der Linken und vor allem der AfD.