Programm Junges Wohnen

Bund fördert Wohnheime für Studierende und Azubis

DEMO Redaktion05. April 2023
Zwei Studenten in der Küche eines Wohnheimes in Chemnitz (Archivbild)
Studierende und Auszubildende finden in begehrten Städten kaum noch eine bezahlbare Wohnung. Der Bund unterstützt den Bau und Umbau von Wohnheimen nun mit 500 Millionen Euro.

Mit dem Förderprogramm „Junges Wohnen“ will der Bund einen Beitrag leisten, um bezahlbare Unterkünfte für Studierende und Auszubildende zu schaffen. „Sie sollen sich vor allem auf ihre Ausbildung konzentrieren und nicht wochen- oder gar monatelang auf Wohnungssuche sein“, sagt Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD).

Geywitz: „die Regionen profitieren”

Nun stellt der Bund den Ländern 500 Millionen Euro zur Verfügung, um Wohnheime aus- oder umzubauen. Den Weg dafür freigemacht hat eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern, die am 24. März 2023 geschlossen wurde.

Das Geld helfe den Ländern, junge Menschen in die Region zu holen oder sie dort zu halten, erklärt die Bundesbauministerin. „Damit wird der Standort Deutschland insgesamt attraktiv für junges Know-how, aber auch die einzelnen Regionen profitieren erheblich“, meint Geywitz.

Das Deutsche Studierendenwerk betreibt aktuell 195.000 Wohnheimplätze. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Anbuhl begrüßt das Förderprogramm Junges Wohnen und appelliert an die Bundesländer, ihrerseits Fördermittel bereitzustellen.

Azubis bisher zu wenig berücksichtigt

Lob für das Programm kommt auch aus den Gewerkschaften. „Wenn unsere Gesellschaft mehr Fachkräfte braucht, dann muss sie auch dafür sorgen, dass Auszubildende und Studierende mobil sein können und sich in der Nähe des Ausbildungsbetriebs oder ihres Studienortes eine Miete leisten können“, kommentiert DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. Und Julia Böhnke, Bundesjugendsekretärin bei ver.di, sagt: „Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist es wichtig, dass man jungen Menschen nicht nur gute Ausbildungsbedingungen anbietet, sondern auch bezahlbaren Wohnraum, von wo sie sowohl den Betrieb als auch die Berufsschule gut erreichen können.“ Während es für Studierende längst Wohnheime gebe, wenn auch mit zu wenigen Plätzen, seien Auszubildenden-Wohnheime immer noch die Ausnahme.

Auch zum sozialen Wohnungsbau ist eine Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung in Kraft getreten, wie das Bundesbauministerium mitteilt. Somit unterstütze der Bund den sozialen Wohnungsbau im Jahr 2023 mit weiteren zwei Milliarden Euro. Insgesamt will der Bund den Sozialwohnungsbau in der laufenden Wahlperiode mit 14,5 Milliarden Euro fördern.

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