Leipzig

Burkhard Jung soll neuer Städtetagspräsident werden

Karin Billanitsch17. Mai 2019
Burkhard Jung, Leipzigs Oberbürgermeister, dürfte bald dem Deutschen Städtetag als Präsident vorstehen. Zum ersten Mal wäre damit ein ostdeutsche Stadt an der Spitze.
An der Spitze des Deutschen Städtetags steht ein Wechsel an. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) wird voraussichtlich im Juni zum neuen Präsidenten gewählt. Dann stünde zum ersten Mal ein Vertreter einer ostdeutschen Stadt an der Spitze.

Der Leipziger Bürgermeister Burkhard Jung (SPD) wird voraussichtlich der nächste Präsident des Deutschen Städtetags. Jung würde Münsters OB Markus Lewe (CDU) ablösen. Es ist ein Ehrenamt und auf zwei Jahre befristet. Die Wahl findet auf der Hauptversammlung des Deutschen Städtetags am 06. Juni statt. Zum ersten Mal würde dann eine ostdeutsche Stadt an der Spitze des kommunalen Spitzenverbandes stehen.

„Große Ehre für mich“

Im Vorfeld wird es noch Gremiensitzungen geben, wobei über die Kandidatur offiziell entschieden wird. Es ist zu erwarten, dass der Nominierung von Burkhard Jung zugestimmt wird. Das Vorschlagsrecht für die Besetzung des Ehrenamtes wechselt zwischen den Parteien, in diesem Jahr ist die Gruppe der SPD-Stadtchefs an der Reihe.

Jung ist langjähriger Oberbürgermeister in Leipzig. „Für dieses Amt des Deutschen Städtetags als Präsident nominiert zu werden, ist eine große Ehre für mich persönlich, aber auch für die Stadt Leipzig“, sagt Jung in einem Audio-Statement. „Dass uns Leipzigern dies zugetraut wird, heißt auch, wir sind angekommen in der Bundesliga der deutschen Städte.“, betont Jung.

„Stimme der Städte im Kanzleramt“

Damit zeichnet sich auch ab, dass Jung Anfang 2020 wieder zur Oberbürgermeisterwahl antreten will: Denn der Präsident des Deutschen Städtetags muss Oberbürgermeister sein. Jung, Jahrgang 1958, ist in Siegen/Westfalen geboren und seit März 2006 Oberbürgermeister von Leipzig. Er war Lehrer für Deutsch und Religion und von 1999 bis 2006 Beigeordneter für Jugend, Schule und Sport.

Seine Wiederwahl vorausgesetzt, wird er an der Spitze des Deutschen Städtetags viel Einfluss haben: „Man ist die Stimme der deutschen Städte im Kanzleramt und kann die Interessen der Städte vertreten. Am Ende profitieren alle Städte davon, auch Leipzig“, sagt Jung. Wie alle großen Städte stehe auch Leipzig vor den großen Herausforderungen Verkehr, Wohnen, Demografie. In den vergangenen Jahren hat die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt, was zum Beispiel an den sinkenden Arbeitslosenzahlen und der steigenden Erwerbstätigkeit abzulesen ist.

Dulig: Burkhard Jung wäre eine starke Stimme für alle Städte  

Martin Dulig, der Vorsitzende des SPD Sachsen, begrüßte die Nominierung: „Ein Leipziger Oberbürgermeister als Präsident des Deutschen Städtetages wäre 30 Jahre nach dem Mauerfall ein starkes Zeichen für das weitere Zusammenwachsen unseres Landes.“ Hintergrund: Jung wäre bei einer erfolgreichen Wahl der erste Vertreter aus Ostdeutschland an der Spitze des Deutschen Städtetages. 

Dulig bezeichnete Leipzig als Symbol der Friedlichen Revolution“ die „schon heute die Einheit Deutschlands lebt. Burkhard Jung wäre nicht nur eine starke Stimme Sachsens und Ostdeutschlands, sondern aller Städte in Deutschland. Leipzig sei genau wie Dresden und Chemnitz ein Motor der Innovation und damit auch Anziehungspunkt für Unternehmen, Fachkräfte, Kulturschaffende und kluge kreative Köpfe aus der ganzen Welt. Für Dulig ist „das Wachstum der Metropolen ist eine Chance für ganz Sachsen“.

Hauptversammlung in Dortmund

Die Hauptversammlung des Deutschen Städtetags in Dortmund vom 04. bis 06. Juni steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Zusammenhalten in unseren Städten“. Als Redner sind unter anderem Bundespräsident Frank Walter Steinmeier und Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, angekündigt. Der Deutsche Städtetag nimmt nach eigenen Angaben die Interessen der Städte gegenüber Bundesregierung, Bundestag, Bundesrat, Europäischer Union und zahlreichen Organisationen wahr.

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