Busse und Bahnen

Einigung der Verkehrsminister*innen: 49-Euro-Ticket soll kommen

Kai Doering13. Oktober 2022
Quer durchs Land für 49 Euro: Das könnte bald möglich sein.
Die Verkehrsminister*innen der Länder haben sich auf einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket geeinigt. Künftig soll es ein bundesweit gültiges Ticket geben, das 49 Euro im Monat kostet. Auch für den Starttermin gibt es bereits einen Vorschlag.

Drei Monate lang war Bahnfahren in Deutschland nicht nur so günstig, sondern auch so einfach wie nie. Im Juni, Juli und August konnten regionale Busse und Bahnen deutschlandweit für neun Euro im Monat genutzt werden. Danach stellte sich die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Vorschläge gab es viele. Nun gibt es eine Einigung.

Idee aus der SPD-Fraktion

Die Verkehrsminister*innen der Länder habe sich bei ihrem Treffen in Bremerhaven auf die Einführung eines 49-Euro-Tickets verständigt. Dieses hatte die SPD-Bundestagsfraktion zuvor vorgeschlagen. Kurz darauf fand es sich auch im dritten Entlastungspaket der Bundesregierung wieder. Da die Länder sich jedoch an der Finanzierung des Angebots beteiligen sollen, blieb es zunächst beim Vorschlag.

Nun seien alle „technischen und inhaltlichen Fragen geklärt“, verkündete Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Donnerstag nach dem Treffen mit seinen Länder-Kolleg*innen. Das 49-Euro-Ticket „wird genauso einfach und unkompliziert sein“ wie das 9-Euro-Ticket, versprach Wissing. Mit der Finanzierung des Angebots sollen sich die Minsterpräsident*innen bei ihrem Treffen in der kommenden Woche beschäftigen.

„Ein Gamechanger für den ÖPNV“

Was den Zeitpunkt der Einführung angeht, drückt Wissing aufs Tempo. „Wir machen den Weg frei, es so schnell wie möglich einzuführen“, sagte der Bundesverkehrsminister. Aus seiner Sicht wäre der 1. Januar ein „idealer Zeitpunkt, um das Ticket einzuführen“. Aus der SPD gibt es große Zustimmung zur Einigung der Verkehrsminister*innen. „Ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro ist ein Gamechanger für den ÖPNV“, schrieb die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Dorothee Martin auf Twitter.

Geklärt werden muss nun noch die Finanzierung. Der Bund will 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stellen, die Länder sollen das in gleicher Höhe kofinanzieren. Dazu seien sie „unter der Bedingung einer Verständigung über die Regionalisierungsmittel bereit”, sagte die Vorsitzende der Verkehrsminister*innenkonferenz, Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer. Die Länder wollen erreichen, dass der Bund sich auch am ÖPNV-Ausbau und den gestiegen Betriebskosten für den Nahverkehr stärker finanziell beteiligt. Die endgültige Entscheidung über das 49-Euro-Ticket wird nun wohl bei einem Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Ministerpräsident*innen der Länder fallen.

Dieser Artikel ist zuerst auf vorwaerts.de erschienen.

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