Kommunalfinanzen

Einnahmen aus Hundesteuer auf Rekordhoch

Carl-Friedrich Höck14. September 2021
Der Hund kann sich Müßiggang erlauben – für die Hundesteuer muss das Herrchen oder Frauchen aufkommen.
380 Millionen Euro: Im Jahr 2020 haben die Gemeinden so viel Geld aus der Hundesteuer eingenommen wie nie zuvor. Seit langem wächst die Zahl der Vierbeiner in deutschen Haushalten kontinuierlich an.

Finanziell waren die vergangenen 1,5 Jahre für die Kommunen eine beschwerliche Zeit. Vor allem die Gewerbesteuereinnahmen sind infolge der Kontaktbeschränkungen eingebrochen. Doch zumindest eine Geldquelle sprudelt stärker als je zuvor: Die Hundesteuer.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sind im vergangenen Jahr 380 Millionen Euro über die Hundesteuer an die Städte und Gemeinden geflossen. Ein Rekordwert! Im Vorjahr hatten die Kommunen bereits 370 Millionen Euro eingenommen. Dieser Betrag konnte nun noch einmal um 2,7 Prozent gesteigert werden.

Immer mehr Hunde in deutschen Haushalten

Da liegt die Vermutung nahe, dass viele Deutsche sich während der Corona-Pandemie einen Hund angeschafft haben, um der Einsamkeit und Tristesse des Lockdowns etwas entgegenzusetzen. Allerdings zeigt ein Blick in die Statistik: Der Trend zum Hund hält schon seit etwa zehn Jahren an. Im Jahr 2010 gab es noch rund 5,3 Millionen Hunde in deutschen Haushalten. 2018 waren es 9,4 Millionen, 2020 sogar 10,7 Millionen. Erhoben wurden diese Zahlen mit repräsentativen Befragungen für die Haustier-Branchenverbände ZZF und IVH (Quelle: statista).

Wie das Statistische Bundesamt betont, führen mehr Hunde nicht automatisch zu höheren Steuereinnahmen. Die Hundesteuer ist eine Gemeindesteuer und die Kommunen bestimmen die Höhe und Ausgestaltung. Was ein Hundebesitzer bezahlen muss, kann etwa davon abhängen, wie viele Hunde es im Haushalt gibt. Auch die Hunderasse kann eine Rolle spielen.

Fast 50 Prozent mehr Steuereinnahmen

Ob dieser Hund SPD wählen würde, ist nicht bekannt. Doch wie Olaf Scholz stärkt auch er die Kommunalfinanzen.

Das erklärt, warum die Steuereinnahmen nicht in gleichem Maße gestiegen sind wie die Anzahl der Hunde. Dennoch macht sich der Hundeboom auch in den Stadt- und Gemeindekassen bemerkbar. Im Jahr 2010 brachte die Hundesteuer den Kommunen noch 258 Millionen Euro ein. Zehn Jahre später sind es 380 Millionen – ein Plus von 47 Prozent.

Laut Destatis zeigt die Einnahmekurve auch weiterhin nach oben. Im ersten Quartal 2021 lagen die Einnahmen aus der Hundesteuer bei rund 159 Millionen Euro und damit 8,4 Prozent über den Einnahmen des Vorjahresquartals. Gegenüber anderen Steuerquellen fällt die Hundesteuer jedoch kaum ins Gewicht. Zum Vergleich: Das Gewerbesteueraufkommen betrug im Vor-Corona-Jahr 2019 in Deutschland 55,4 Milliarden Euro.

Übrigens: Auch die Zahl der Katzen in deutschen Haushalten hat deutlich zugenommen. 2010 lag sie bei 8,2 Millionen. Im vergangenen Jahr streunten 15,7 Millionen Katzen durch deutsche Wohnungen und Gärten. Eine Katzensteuer gibt es nicht.

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