Breitbandausbau

EU-Kommission prüft deutsche Vectoring-Pläne

Carl-Friedrich Höck11. Mai 2016
Internet Kabel
Breitbandausbau, aber wie? Aus Kabeln wie diesem könnte dank Vectoring schnelleres Internet kommen.
Der umstrittene Antrag der Telekom, exklusiv mit der Vectoring-Technologie schnellere Internetverbindungen zu schaffen, wird nun von der EU-Kommission genau unter die Lupe genommen. Diese hat eine vertiefte Prüfung eingeleitet, was darauf hin deutet, dass die Kommission die deutschen Vectoring-Pläne für problematisch hält.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Städtetag und der Landkreistag begrüßen die Entscheidung in einer gemeinsamen Erklärung. Die Absicht der Bundesnetzagentur, der Telekom ein Exklusivrecht für den Einsatz der Vectoring-Technologie einzuräumen, setze ein falsches Signal. Ein Technologiewandel sei notwendig. Dort, wo Vectoring als Übergangstechnologie trotzdem sinnvoll sei, dürfe es kein Monopol für die Telekom geben.

Vectoring ermöglicht Breitbandverbindungen über Kupferkabel

Die Vectoring-Technologie ermöglicht es, auch mit herkömmlichen Kupferkabel-Leitungen Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde zu erreichen. Dafür können bestehende Kabel genutzt werden, das Verlegen neuer Glasfaserkabel ist nicht notwendig. Genau daran entzündet sich aber auch Kritik. Denn Skeptiker befürchten, dass der auf lange Sicht trotzdem notwendige Ausbau von Glasfasernetzen gebremst werden könnte.

Die kommunalen Spitzenverbände fordern: „Unser Ziel muss es sein, ganz Deutschland sehr schnell mit hochleistungsfähigen Glasfasernetzen zu versorgen. Dieses Ziel dürfen wir nicht wegen einer nur punktuellen und überdies nicht nachhaltigen Verbesserung der Versorgungssituation in den Nahbereichen aus dem Auge verlieren.”

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