Erklärung

Gegen Sexismus und sexuelle Belästigung

Karin Billanitsch26. Oktober 2021
Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung: Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht und Burkhard Jung, Präsident des deutschen Städtetags unterzeichnen eine Erklärung.
Gemeinsam mit Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht hat der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, heute die „Gemeinsame Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“ unterzeichnet.

Sexualisierte Gewalt und Sexismus zu verhindern und zu beenden: Dazu soll eine gemeinsame Erklärung beitragen, die heute vonChristine Lambrecht, Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, unterzeichnet worden ist. Auch der Deutsche Städtetag gehört zu den Erstunterzeichnern.

Gleiche Teilhabe erreichen

„Sexismus und sexuelle Belästigung haben in einer offenen, gleichberechtigten Gesellschaft keinen Platz“, sagte Lambrecht. „Wir haben heute ein breites gesellschaftliches Bündnis gestartet. Alle Unterzeichnerinnen und Unterzeichner engagieren sich aktiv dafür, dass Frauen und Männer die gleichen beruflichen Chancen haben und den gleichen Respekt erhalten.“

Längst überkommene Rollenbilder und Diskriminierungen sollen ein Ende haben, dafür wollen sich die Unterzeichnenden, ein Bündnis von mehr als 50 Unternehmen, Organisationen und Personen, einsetzen. Lambrecht rief weitere Unternehmen, Verbände und Organisationen auf, sich der Erklärung anzuschließen.

Jung: „Städte stehen für offene Gesellschaft ein“

Burkhard Jung betonte, die Städte stünden für eine offene Gesellschaft ein, „in der Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts keinen Raum“ haben. „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass Rollenstereotype weiter abgebaut werden. Das fängt mit der frühkindlichen Erziehung an und muss in Bildungseinrichtungen weiter vertieft werden. Dann schaffen wir auch die Voraussetzung dafür, dass junge Menschen ihren Berufsweg unabhängig vom Geschlecht einschlagen“, sagte Jung.

Konkret haben sich die Beteiligten in einer Erklärung darauf verständigt, an Folgenden wichtigen Punkten zu arbeiten:

„Prävention und Sensibilisierung sollen an erster Stelle stehen. Dafür sollen die Verbreitung von Informationen über Sexismus, sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt, individuelle Handlungsmöglichkeiten und Beratungsangebote verbessert werden.

Das Einschreiten gegen sexistisches Verhalten und sexuelle Belästigung soll als Selbstverständlichkeit und Führungsaufgabe verstanden werden. Verantwortliche sollen sensibilisiert und in Initiativen einbezogen werden.

Klare Leitlinien zum Umgang mit Sexismus und sexueller Belästigung sollen angewendet werden. Dies können zum Beispiel Betriebsvereinbarungen und Dienstanweisungen sein.

Über das Verbot der Benachteiligung wegen des Geschlechts und sexueller Belästigung soll informiert und Beschwerdestellen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) eingerichtet werden.“

Dazu erklärte Burkhard Jung: „Wenn wir sexistische Bemerkungen und Gesten in unserer Mitte dulden, kann das Einzelne zu handfesten Belästigungen oder sogar sexualisierter Gewalt ermutigen. Deswegen müssen wir aufmerksam hinsehen und geschlossen einschreiten, wenn Menschen aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden. Er mahnte, gemeinsam müsse man allen Formen sexualisierter Gewalt entschieden entgegentreten.

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