E-Mobilität

Grünes Licht für E-Busse in Köln

Karin Billanitsch13. Februar 2017
Ein E-Bus der Linie 133 der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) an der Ladestation.
In Köln ist seit Dezember 2016 eine reine E-Buslinie am Start. Dadurch wird jährlich der Ausstoß von etwa 520 Tonnen Kohlendioxid (CO2) vermieden. Der Umweltschutz hat allerdings seinen Preis: Acht batteriebetriebene Gelenkbusse kosteten 5,6 Millionen Euro.

Sie haben den Härtetest der vergangenen Winterwochen bestanden: Acht E-Busse der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) sind seit Dezember auf der Linie 133 unterwegs. Als eines der ersten Verkehrsunternehmen bundesweit haben die Kölner Verkehrsbetriebe damit eine rein elektrische Buslinie gestartet. Auf der rund sieben Kilometer langen Linie fahren täglich regulär bis zu acht batteriebetriebene Gelenkbusse. Damit hat die KVB einen Schritt für mehr Klimaschutz in der Metropole unternommen.

Projekt kostet 5,6 Millionen Euro

Für die Umstellung der Linie auf E-Mobilität wurden 5,6 Millionen Euro investiert, 70 Prozent der Kosten investierte die KVB. Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB sagte: „Mit dem heutigen Tag betritt die KVB technologisch Neuland. Zwar sind wir schon seit 1901 mit unseren Stadtbahnen elektromobil unterwegs, aber mit batteriebetriebenen Bussen gehen wir einen völlig neuen Weg.“ Die bisher eingesetzten Dieselbusse werden nur noch fahren, um Engpässe zu beheben, etwa wegen Unfälle oder weil die Ladestationen an den Endhaltestellen nicht ausreichend funktionieren.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat das Projekt mit 1,92 Millionen Euro unterstützt. Ein batteriebetriebener Gelenkbus des Herstellers VDL Bus ] Coach ostet nach Auskunft der KVB 696.000 Euro. Ein herkömmlicher Dieselbus und 300.000 Euro. Dazu seien noch Kosten zur Anpassung der Infrastruktur in der Werkstatt und wissenschaftliche Beraterleistungen gekommen.

„Umweltvorteil weiter ausgebaut“

Michael Groschek, Verkehrsminister des Landes NRW (SPD) sagte: „Das in dieses Projekt investierte Geld ist gut angelegt. Durch die Innovationsfreude der KVB werden die Bürgerinnen und Bürger von der Alltagstauglichkeit elektrischer Antriebe überzeugt und andere Verkehrsunternehmen motiviert, ebenfalls in diese Technologie zu investieren“.  Die KVB betont, dass sie damit „ihren Umweltvorteil gegenüber anderen Verkehrsmitteln weiter ausgebaut“ habe.

Nach Angaben der KVB wird durch den Einsatz der E-Busse der Ausstoß von jährlich etwa 520 Tonnen Kohlendioxid (CO2) vermieden, die bisher durch den Einsatz von Diesel-Bussen entstanden sind. Die KVB kommt demnach insgesamt auf einen CO2-Ausstoß von rund 26 Gramm je Fahrgast-Kilometer. Laut DEKRA stößt ein Kleinwagen mit einem Verbrauch von 5,9 Litern Benzin auf 100 Kilometer dagegen bereits rund 117 Gramm CO2 je Personen-Kilometer aus. Die neuen Busse sind somit klimafreundlicher – und dazu deutlich leiser unterwegs als Busse mit Verbrennungsmotoren.

Partner im E-Bus-Projekt ist die RheinEnergie, eine Konzernschwester der KVB, die den Aufbau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur übernommen hat. In der Regel werden die Busse jeweils an den Endhaltestellen der Linie 133 nachgeladen, also nach sieben Kilometern. Nachts erfolgt eine vollständige Nachladung. Theoretisch könnten die Busse 90 Kilometer fahren.