Der Preis für besonderes kommunalpolitisches Engagement geht in diesem Jahr an Jürgen Dupper, den Oberbürgermeister von Passau. „Passau ist im Herbst 2015 aber zu einem Symbol geworden dafür, was eine offene Gesellschaft leisten kann, und für humanes Handeln“, sagte SPD-Bundesgeschäftsführerin Juliane Seifert in ihrer Laudatio.
Über die Balkanroute kamen im Herbst 2015 in nur vier Wochen 120.000 Menschen in der vergleichsweise kleinen Stadt an. Dennoch gelang es, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. In der Stadt wurden Krisenstäbe eingerufen, Netzwerke aktiviert, neue Strukturen aufgebaut und Bürger angeregt mitzumachen und mitzuhelfen. „Für viele tausend Flüchtlinge endete eine lange Odyssee aus Syrien und anderen Ländern in Passau, wo sie ein Dach über dem Kopf hatten und gut aufgenommen wurden“, sagte Seifert. „Die Menschen in Passau haben es geschafft und gezeigt, dass man humanes Handeln nicht nur fordern, sondern auch umsetzen kann“, lobte Seifert.
Bürgerbeteiligung der besonderen Art
Für ihre vorbildliche kommunale Familienpolitik wurde die Stadt Hannover ausgezeichnet. Die Stadt hat unter dem Titel „Wie will ich leben in ...“ Familienkonferenzen und Online-Konferenzen durchgeführt. 13.000 Familien wurden einbezogen. Die Anregungen und Maßnahmen sind als Handlungsleitlinien in das integrierte Stadtentwicklungskonzept „Hannover 2030“ eingeflossen. Über Formate wie „Familienfrühstücke“ wurde die Beteiligung verstetigt. „Heute ist diese Form von Bürgerbeteiligung ein fester Bestandteil der Familienpolitik in Hannover“, hob Bundestags-Vizepräsidentin Edelgard Bulmahn in ihrer Laudatio hervor.
Engagiert auf allen Ebenen
Als Auszeichnung für ihr Lebenswerk erhielt Dagmar Mühlenfeld den DEMO-Kommunalfuchs. Sie war von 2003 bis 2015 Oberbürgermeisterin von Mühlheim an der Ruhr. Ihr Engagement endete aber nicht an der Stadtgrenze. Bis 2015 war sie stellvertretende Präsidentin des Deutschen Städtetages, zudem Mitglied im Kongress der Gemeinden und Regionen Europas. Zudem gehörte sie zu den Initiatoren des Aktionsbündnisses „Für die Würde unserer Städte“.
Die Dankesrede hielt Manfred Sternberg, der Bundesgeschäftsführer der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (Bundes-SGK). An Mühlenfeld gerichtet sagte er: „Du hast dich immer für die Interessen der Kommunen und besonders der Städte eingesetzt, die unter dem Druck der Finanznöte standen“.
