Wahlen 2019

Kommunalwahl in Thüringen wird eine Zäsur

Carl-Friedrich Höck02. Mai 2019
Wahlkabinen
Wahlkabinen (Symbolfoto): Die diesjährigen Kommunalwahlen stehen in Thüringen unter besonderen Vorzeichen.
In Thüringen stehen die Kommunalwahlen unter besonderen Vorzeichen. Denn viele Gemeinden haben sich zusammengeschlossen, dort werden nun erstmals gemeinsame Gemeinderäte gewählt.

Das Land Thüringen fördert die Zusammenschlüsse mit Fusionsprämien, Entschuldungshilfen und Strukturbegleithilfen. Bis Ende 2019 werden rund 380 Gemeinden neu geordnet, heißt es aus dem Ministerium für Inneres und Kommunales.

„Ein anderer Blick auf Stadtpolitik”

Ein Beispiel ist die Stadt Ohrdruf. Sie hat sich freiwillig mit den Nachbarorten Crawinkel, Gräfenhain und Wölfis zusammengeschlossen. Die Einwohnerzahl von zuvor 5.500 wurde damit fast verdoppelt. Das werde sich auf die Arbeit im neuen Gemeinderat auswirken, glaubt Bürgermeister Stefan Schambach (SPD): „Da wird auf die Stadtpolitik nochmal ein anderer Blick geworfen, ein etwas dörflicherer Blick. Und die Städter müssen ihren Blick auch etwas weiten und die Probleme des Umlandes mit in den Blick nehmen. Ich glaube, das ist für beide Seiten sogar ganz gut.”

Schambach hat das Bürgermeisteramt im vergangenen Jahr für die SPD erobert. Ein Lichtblick für die Partei, die laut Umfragen bisher wenig von der soliden Arbeit der rot-rot-grünen Landesregierung profitiert. Entmutigen lassen sich die Genossen in Thüringen davon nicht. Ohnehin gelten für Kommunalwahlen eigene Gesetzmäßigkeiten, wie Schambachs Wahlsieg in Ohrdruf zeigt: Dort hält die SPD bisher lediglich 3 von 20 Sitzen im Stadtrat. Geht es nach Schambach, können es künftig mehr sein: „Man hofft, dass gesehen wird, dass sich unter sozialdemokratischer Führung im Rathaus Dinge zum Positiven wenden.”

 

Dieser Artikel stammt aus der DEMO 03/04 2019.

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