Städte und Kreise

Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein: CDU vor SPD

Carl-Friedrich Höck15. Mai 2023
Kieler Hafen: In der Landeshauptstadt haben sich die politischen Kräfteverhältnisse verändert.
Bei den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein musste die SPD Verluste hinnehmen. In den Kreisen bleibt sie zweitstärkste Kraft hinter der CDU und vor den Grünen.

In Schleswig-Holstein wurden am Sonntag die Räte in den Landkreisen und in den kreisfreien Städten neu gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,4 Prozent und damit 2,4 Prozentpunkte höher als bei den letzten Kreiswahlen im Jahr 2018.

Das beste Ergebnis erzielte die CDU, die landesweit auf 33,8 Prozent kam. Gegenüber den Kreiswahlen 2018 bedeutet das einen leichten Verlust von 1,2 Prozentpunkten.

SPD erzielt ihr bestes Ergebnis in Neumünster

Größer fielen die Stimmenverluste für die SPD aus: Sie verlor 3,9 Prozentpunkte und erzielte ein Ergebnis von 19,4 Prozent. Je nach Sichtweise lässt sich das Ergebnis allerdings auch als Aufwärtstrend deuten, denn es liegt deutlich über dem Resultat der Landtagswahl im vergangenen Jahr, als nur 16 Prozent der Wähler*innen ihr Kreuz bei der SPD machten.

Am besten schnitten die Sozialdemokrat*innen in Neumünster ab, wo sie auf 25,1 Prozent kamen. Besonders bitter für die Partei verlief der Wahlabend in der Landeshauptstadt Kiel. Hier verlor die SPD 7,9 Prozentpunkte und ist nun mit 22 Prozent nur noch die drittstärkste Kraft. Für Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) dürfte die Amtsführung damit schwieriger werden. Zumindest kann er sich weiterhin auf eine grün-rote Mehrheit im Stadtrat stützen.

Denn in Kiel profitierten vor allem die Grünen, die in der Landeshauptstadt nun die größte Fraktion bilden. Landesweit erzielten sie 17,7 Prozent der Stimmen. Somit konnten sie ihr Ergebnis von 2018 leicht verbessern (plus 1,2 Prozent).

Linke verliert, SSW gewinnt

Die FDP kam landesweit auf 6,8 Prozent (plus 0,1). Für die AfD stimmten 8,1 Prozent der Wählenden (plus 2,6 Prozent). Zu den Verlierern des Wahlabends zählt Die Linke. Sie verschlechterte sich von 3,9 Prozent im Jahr 2018 auf nun 2,1 Prozent.

Einen deutlichen Zuwachs konnte die Partei der dänischen Minderheit verzeichnen, der Südschleswigsche Wählerverband (SSW). Er gewann 2 Prozentpunkte hinzu und erreichte 4,4 Prozent der Stimmen. Diese sind regional sehr unterschiedlich verteilt. In der Stadt Flensburg stellt der SSW künftig sogar die stärkste Fraktion, hier entschieden sich 24,8 Prozent der Wähler*innen für den SSW.

Die sonstigen Parteien und Wählergruppen erzielten landesweit 7,6 Prozent der Stimmen bei den Kreiswahlen.

Dieser Artikel wird im Tagesverlauf aktualisiert.

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