Corona-Pandemie

Kommunen gedenken der Corona-Toten

Karin Billanitsch18. April 2021
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher spricht sein Beileid aus.
In ganz Deutschand haben Politiker am Sonntag gemeinsam mit den Kirchen und Bürger*innen den 80.000 Menschen gedacht, die das Corona-Virus gefordert hat.

Mit Glockengeläut, Blumen oder Schweigen: Zahlreiche Städte in ganz Deutschland haben am Sonntag der Menschen gedacht, die in der Corona-Pandemie verstorben sind. „Wir denken an die Toten und an das Leid, das auf die Familien und nahestehenden Menschen gekommen ist“, teilte der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Tag des bundesweiten Corona-Gedenkens mit. Vor allem den Hinterbliebenen gelte „besonderes Mitgefühl“.

Zentrales Gedenken in Berlin

Die Städte begleiteten damit das zentrale Gedenken des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier an diesem Tag in Berlin. Sie erinnerten in unterschiedlicher Weise an alle in dieser Zeit Verstorbenen. In Andachten, Fürbittengebeten und mit Glockengeläut wurde an die Corona-Toten erinnert.  Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) sagte in einem Gedenkgottesdienst, in der Krise "sind wir als Gemeinde, als Gemeinschaft aufeinander angewiesen". In der schwersten globalen Krise seit 1945 sei es wichtig innezuhalten, um würdevoll Abschied zu nehmen, berichtete der NDR.

Auch im Norden haben Politiker der Corona-Toten gedacht: „Fast 80.000 Menschen sind seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland an oder mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Jeder und jede Einzelne hinterlässt eine Lücke: im Leben der Angehörigen, der Freunde, Kollegen und Nachbarn, in seinem beruflichen und privaten Umfeld", sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) dem NDR zufolge.

Baumpflanzungen und Flaggen auf Halbmast

Andere Kommunen haben aus diesem Anlass Bäume an zentralen öffentlichen Orten gepflanzt. Zum Beispiel schuf der Wismarer Bürgermeister Thomas Beyer auf dem Westfriedhof der Stadt einen Ort der Trauer und pflanzte einen Baum für die Corona-Toten. In ganz Bayern gab es Schweigeminuten und auf öffentlichen Gebäuden wurden die Flaggen auf Halbmast gesetzt.

Kommunale Verbände unterstützen das Gedenken

Der Deutsche Städtetag unterstützte das Gedenken vor Ort. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy sagte zuvor, die Pandemie hinterlasse tiefe Spuren im Leben vieler Menschen. „Seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 sind viele Menschen in unseren Städten gestorben. Viele starben infolge einer Corona-Erkrankung, andere wiederum unabhängig davon. All diese Menschen verbindet, dass sie sich durch die Einschränkungen in der Pandemie häufig nicht von ihren Familien und Freunden verabschieden konnten. Auch für Hinterbliebene ist es durch die Pandemieeinschränkungen schwerer, angemessen zu trauern.

Der Städte- und Gemeindebund teilte anlässlich des Gedenktags mit: „Es ist ein wichtiges Zeichen, das wir überall im Land an diesem Tag den Verstorbenen gedenken und ein Gefühl der Verbundenheit schaffen, sei es durch Blumenniederlegungen an zentralen Orten des Gedenkens, Traueranzeigen, Glockenläuten, Schweigeminuten oder Trauerbeflaggung. Es ist ein Zeichen des Trosts und der Hoffnung, dass viele Städte und Gemeinden das Gedenken vor Ort ermöglichen. Auch das schafft Zusammenhalt in dieser schweren Zeit.“

Der gesellschaftliche Kraftakt der Distanz müsse noch eine ganze Zeit weiter bestritten werden, hieß es weter. „Die Pandemie unterwirft sich leider keinem Zeitplan. Umso wichtiger ist es, nicht auf ein vermeintliches Pandemieende zu warten, sondern schon jetzt innezuhalten.“

Zudem hatten viele Bürger sich an der Gedenkaktion „#lichtfenster“ beteiligt und anlässlich der Gedenkfeier Kerzen in die Fenster gestellt.