Bundesweiter Vorlesetag

Wo Leseförderung groß geschrieben wird

Karin Billanitsch20. Dezember 2017
Kinder lieben Vorlesen. Studien zufolge hat es einen positiven Einfluss auf die Entwicklung. Viele Kommunen haben sich auf die Fahnen geschrieben, das Vorlesen zu unterstützen.
Die Initiatoren des bundesweiten Vorlesetags haben gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund besonders engagierte Kommunen geehrt: Köln, Gotha und Marienthal. Sie wurden zur „Vorlesestadt 2017“ in verschiedenen Kategorien gekürt.

In Köln wird Leseförderung ganz groß geschrieben: Die Stadtbibliothek Köln, die Kölner Freiwilligenagentur, das Junge Literaturhaus Köln, die Stiftung Kultur der Sparkasse Köln-Bonn, die Kid Cologne, es gibt Lesementoren und einen Leselauf von Run & Ride for Reading e.V. – sie alle kümmern sich darum, das Vorlesen zu stärken. Weil Köln seit vielen Jahren um das Vorlesen wirbt und sich für die Bildung seiner Kinder stark macht, wurde die Stadt am Rhein zur „Nachhaltigen Vorlesestadt 2017“ gekürt. Neben Köln erhielten auch Gotha und Marienthal die Auszeichnung für besonders engagierte Kommunen.

30 Kommunen haben sich beworben

Bereits zum fünften Mal hatten die Initiatoren des bundesweiten Vorlesetags – Die Zeitung „Die Zeit“, die „Stiftung Lesen“ und die „Deutsche Bahn Stiftung“ – gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund den Titel „Vorlesestadt“ ausgelobt. Insgesamt 30 Kommunen bewarben sich in drei Kategorien um die Auszeichnung: nachhaltig, außergewöhnlich und aktiv. Am 17. November 2017 wurde in ganz Deutschland vorgelesen Hannelore Vogt, die Direktorin der Stadtbibliothek Köln, sieht die Auszeichnung ihres Hauses als Ansporn: „Ich freue mich besonders, dass mit dem Preis die langjährigen und kontinuierlichen Aktivitäten der Bibliothek, aber auch anderer Akteure im Bereich der Leseförderung, gewürdigt werden“, sagte sie. „Es ist uns ein Anliegen, schon bei den Kleinsten zu beginnen, unseren Bücherbabys.“

Die Kinderwelt der Stadtbibliothek Gotha veranstaltete bereits zum vierten Mal die Reihe „Vorlesen an ungewöhnlichen Orten“. Gelesen wurde in einer Gefängniszelle, im Tierpark, im Sozialgericht, bei der Feuerwehr, im Kunstforum, in einer Brauerei, in einer Kirche, bei einem Bäcker, in einer Tanzschule und in einer Sauna. Die Geschichten wurden passend zu den Vorleseorten ausgewählt und ermöglichten es den Zuhörern, buchstäblich in die Abenteuer ihrer Kinderbuchhelden einzutauchen. Für die Idee und Umsetzung von „Vorlesen an ungewöhnlichen Orten“ erhält die Stadt Gotha den Titel „Außergewöhnliche Vorlesestadt 2017“.

Ein Ort als Vorlesedorf

In Marienthal (Westerwald) haben die Bewohner ihren Ort am bundesweiten Vorlesetag in ein Vorlesedorf verwandelt und über 200 Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren zu einem Vorlesemarathon eingeladen: In insgesamt 13 Einzelaktionen rund um das örtliche Kloster haben zwei von drei Einwohner den Vorlesetag mitgestaltet – und sich den Titel „Aktive Vorlesestadt 2017“ geholt.

Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, erklärte: „Auch in diesem Jahr haben drei Städte und Gemeinden gezeigt, wie lebendig und ideenreich der Bundesweite Vorlesetag begangen werden kann.“ Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, glaubt, dass der bundesweite Vorlesetag seinen Erfolg vor allem „dem Engagement der Städte und Kommunen im ganzen Land“ verdankt. Auf der Internetseite der Initiative gibt es Vorleseempfehlungen und Tipps zum Vorlesen für Interessierte.

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