Neue Initiative des Deutschen Städte- und Gemeindebundes

Lokale Entwicklungs- und Nachhaltigkeitspolitik im Blick

Karin Billanitsch16. Oktober 2017
Ansicht der nordsächsischen Stadt Delitzsch. Sie hat sich einen guten Ruf als energieeffiziente Stadt erarbeitet.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) startet die entwicklungspolitische Initiative „Welt vor Ort“. Sie zielt darauf ab, entwicklungspolitisches Engagement von Kommunen zu fördern und zu unterstützen.

Politik, die um die UN-Nachhaltigkeitsziele bemüht ist, findet nicht nur auf der großen internationalen oder nationalen Bühne statt, sondern gerade auch im Kleinen. Den Kommunen vor Ort kommt eine wichtige Rolle dabei zu, wie umweltfreundlich gehandelt werden und natürliche Ressourcen nachhaltig geschützt werden können. Ein anderes wichtiges Thema ist der faire Handel oder Städtepartnerschaften. Zur Unterstützung von Kommunen bei solchen Themen hat der Deutsche Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) die entwicklungspolitische Initiative „Welt vor Ort“ gestartet. Die Auftaktveranstaltung soll am 25. Oktober in Leipzig stattfinden.

Vorreiter berichten über ihre Geschichte

„Unter kommunalem entwicklungspolitischem Engagement ist ein modernes, weites  Verständnis im Sinne der SDG-Ziele gemeint“ sagt Jonas Wiggers vom DStGB. SDG steht für „Sustainable Developement Goals“, die die Vereinten Nationen entwickelt haben, nachdem die Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) im Jahr 2015 ausgelaufen sind. Heruntergebrochen auf die kommunale Ebene, nennt Jonas Wiggers Beispiele: „Darunter fallen auch Themen wie Fairer Handel oder Faire Beschaffung in Kommunen.“ Aber auch klassische Fragen, beispielsweise welche Partnerschaften Kommunen mit Gemeinden des Globalen Südens pflegen. „Wir wollen uns auch dafür engagieren, dass mehr Kommunen ihre Städtepartnerschaften und Partnerschaftsprojekte revitalisieren oder neue gründen“, sagt Wiggers. Auf der Veranstaltung des DStGB werden auch Vorreiter ihre Geschichten darstellen und so möglicherweise andere kommunal Aktive inspirieren. Beispiel Delitzsch: Oberbürgermeister Wilde ist einer der eingeladenen Referenten, der nach Leipzig reisen wird.

Als der Stadt Delitzsch im vergangenen September der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen wurde, freute sich Oberbürgermeister Manfred Wilde: „„Wir werten die zweite Nominierung und Auszeichnung als Anerkennung der gemeinsamen Bemühungen von Stadt, Stadtrat und Bürgerschaft, die mit dem Thema Nachhaltigkeit verbundenen Fragestellungen aktiv angegangen zu haben.“ Dabei war es der Stadt wichtig, neben der Energieeffizienz auch die Nachhaltigkeit im sozialen, wirtschaftlichen und klimapolitischen Zusammenhang zu betrachten.

Strategien für Energieeffizienz

Die nordsächsische Stadt mit 25.000 hat sich über regionale Grenzen hinaus einen Namen als energieeffiziente Stadt gemacht: Sie ist stromenergieautark und Vorreiter bei der Nutzung alternativer Energien. Bürger werden gezielt über energieeinsparende Maßnahmen und energetische Sanierung in ihren Häusern und Wohnungen. Auch kommunale Gebäude werden analysiert und für sie eine Energieplanung erstellt. Für ihre kontinuierliche Energie- und Klimaschutzpolitik erhielt die Stadt sogar auch den goldenen European Energy Award in Gold.

Weil in den Kommunen oft das Geld für solche Aktivitäten fehlt, können sich die Kommunen auch darüber informieren, welche finanziellen Fördermöglichkeiten es gibt. Angedacht sind zu einem späteren Zeitpunkt weitere Veranstaltungen, zum Beispiel in Brandenburg.

Hier können sich Interessierte anmelden.