Kommunalwahlen in Niedersachsen

Niedersachsen: Das sind die Ergebnisse der Stichwahlen

Lothar Pollähne27. September 2021
Petra Broistedt – hier bei ihrer Vorstellung als OB-Kandidatin – wird die erste Oberbürgermeisterin in Göttingen.
Nach den Stichwahlen in Niedersachsen hat die SPD Grund, zufrieden zu sein. Sie stellt die Oberbürgermeister*innen in Braunschweig, Goslar, Göttingen und Oldenburg und siegte bei der Wahl zum Amt des Regionspräsidenten in der Region Hannover.

Zahlreiche Städte, Landkreise und Gemeinden in Niedersachsen haben am 26. September in Stichwahlen ihre Hauptverwaltungsbeamten gewählt. Dabei hatte die SPD in der Bilanz mehr Gründe zum Jubeln als die politischen Mitbewerber.

Petra Broistedt erobert Göttingen

In Braunschweig, Oldenburg und Göttingen siegten Kandidat*innen der SPD, wobei es vor allem in den Universitätsstädten Oldenburg und Göttingen bis zum Schluss spannend war. Zum ersten Mal überhaupt konnte mit Jürgen Krogmann ein Oldenburger Oberbürgermeister sein Amt mit 54,1 Prozent verteidigen und in Göttingen reichten Petra Broistedt am Ende 53 Prozent gegen eine starke grüne Gegnerin. Sie wird damit Göttingens erste Oberbürgermeisterin. Der bisher amtierende OB Rolf-Georg Köhler (SPD) war nicht mehr zur Wahl angetreten.

Erstaunlich wenige Probleme hatte dagegen in Braunschweig Thorsten Kornblum, der mit 64,9 Prozent der Wählerstimmen die Nachfolge von Ulrich Markurth antreten wird. In Goslar konnte sich Urte Schwerdtner in der Stichwahl mit 62,8 Prozent deutlich gegen den Amtsinhaber Oliver Junk durchsetzen. Bitter dagegen sind die Niederlagen der SPD in der einstigen Hochburg Delmenhorst  – Funda Gür (SPD) unterlag Petra Gerlach von der CDU – und in der VW-Stadt Wolfsburg, wo die SPD die parteilose Kandidatin Iris Bothe unterstützt hatte. Dass Osnabrück und Lüneburg nicht an die SPD gehen würden, war bereits nach dem ersten Wahlgang sicher. Osnabrück ging an die CDU, Lüneburg an die Bündnisgrünen.

Jubel in der Region Hannover

Geradezu euphorisch feierte die SPD in Hannover. Dort gewann Steffen Krach mit 63,9 % die Stichwahl um das Amt des Regionspräsidenten. Seine Gegnerin Christine Karasch von der CDU quittierte ihre Niederlage wenig sportlich mit den Worten: „Ich war inhaltlich die bessere Kandidatin, davon bin ich überzeugt.“ Sie wird sich als Umweltdezernentin der Region Hannover künftig mit ihrem neuen Chef Steffen Krach arrangieren müssen.

Krach und die SPD konnten in der Region Hannover weitere Erfolge feiern. So fielen die Städte Laatzen mit Kai Eggert und Garbsen mit Claudio Provenzano an die SPD zurück . Beide Kandidaten hatten nach dem ersten Wahlgang noch hinten gelegen. Insgesamt fünf von sieben Städten in der Region Hannover werden künftig sozialdemokratisch geführt. In Melle hatte die Sozialdemokratin Jutta Dettmann gegen Frank Vornholt (CDU) die Nase vorn. In Papenburg übernimmt Vanessa Gattung (SPD) das Ruder von dem amtierenden Bürgermeister Jan Peter Bechtluft von der CDU. Sie gewann überraschend deutlich mit 62 Prozent.

Landratswahlen: Wenige Überraschungen

Nur wenige Überraschungen gab es bei den Landratswahlen. So konnten in Göttingen, Hildesheim, Peine und Wolfenbüttel die sozialdemokratischen Amtsinhaber*innen ihre Posten verteidigen. Tobias Heilmann kippte den Landkreis Gifhorn zugunsten der SPD und besiegte seinen Amtsvorgänger. Das gelang Jan Fricke im Landkreis Helmstedt leider nicht. Mit 49,4 Prozent unterlag er seinem christdemokratischen Gegner denkbar knapp.

Insgesamt kann die SPD in Niedersachsen mit dem Ergebnis der Kommunalwahlen zufrieden sein. Die politische Landkarte ist vor allem in der Mitte, im Süden und im Osten, sowie im Nordwesten rot gefärbt. Das dürfte zusätzlichen Schub für die Landtagswahlen im kommenden Jahr ergeben.

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