Rezension „Oeckl 2019”

Ordnung in das Viele bringen

Karin Billanitsch20. Februar 2020
Cover „Oeckl 2019”
Der Oeckl trotzt dem Zeitalter der Digitalisierung. Trotz des Internets lohnt es sich noch, das umfangreiche Buch in die Hand zu nehmen.

Der dicke Oeckl trotzt als papierenes Nachschlagewerk im Ziegelsteinformat in Zeiten der Digitalisierung von Datenbanken dem Trend zur Verlagerung ins Internet. Lange Jahre vor dem „www“ war er unentbehrlich für jene, die wichtige Ansprechpartner in Behörden, Verbänden oder Gewerkschaften suchten. Damals war es viel schwerer, Kontakte zu finden. Die Idee entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.

45.700 Ansprechpartner listet der Oeckl in der neuen Auflage 2019 auf. Braucht das heute noch jemand? Einer der Gründe, warum es sich lohnt, ihn zur Hand zu nehmen, ist der Überblick über die Neueinträge, die zugleich wichtige Ereignisse des Vorjahres spiegeln. So fand die Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung, kurz Kohlekommission, ebenso Eingang wie Bürgerbewegungen außerhalb von Parteien.

Ein Beispiel ist die Bürgerbewegung Finanzwende e.V., die Teil des internationalen Finance-Watch-Netzwerkes wird. Um die Struktur zu verstehen, muss man sich allerdings darin vertiefen, lernen, mit dem Band umzugehen. Vielleicht wäre man manchmal mit dem Internet schneller. Dort findet man indes oft nur, wonach man gefragt hat. Aber wer sich einen Überblick verschaffen und Zusammenhänge erkennen will, ist mit dem Oeckl gut bedient. Ordnung ist die Verbindung des Vielen nach einer Regel, wusste schon ­Immanuel Kant.

Begründet von Professor Dr. Oeckl
OECKL,
Handbuch des öffentlichen Lebens, Deutschland 2019
Festland Verlag Bonn, 2019, 1.814 Seiten,
147,66 Euro, ISBN 978-3-87224-159-7

Dieser Text stammt aus der DEMO-Ausgabe 05/06 2019

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