Demo-Kommunalkongress 2017

Das sind die Preisträger des DEMO-Kommunalfuchses 2017

Karin Billanitsch17. November 2017
Die Gewinner der DEMO-Kommunalfüchse 2017
Die Gewinner der DEMO-Kommunalfüchse 2017
Auch in diesem Jahr wurden Menschen für ihre herausragenden Projekte, guten Ideen und großen Einsatz in der Kommunalpolitik ausgezeichnet.

Er ist der einzige, der es geschafft hat, in seiner Laufbahn zwei große Städte als Oberbürgermeister zu führen: Hans-Jochen Vogel, 12 Jahre Oberhaupt von München, später Regierender Bürgermeister von Berlin. Auch viele andere politische Spitzenämter hatte das SPD-Urgestein inne. Doch an diesem Abend auf der Abendveranstaltung des DEMO-Kommunalkongresses im Berliner Wasserwerk geht es um die Auszeichnung seines kommunalpolitischen Engagements. Hans-Jochen Vogel bekommt den DEMO-Kommunalfuchs für sein Lebenswerk.

Lebenswerk: Hans-Jochen-Vogel

Oberhaupt von zwei Millionenstädten: Vogel "hat das sehr erfolgreich getan: mit Verlässlichkeit, Geradlinigkeit und enormem Fleiß. Er hat dabei das Vertrauen vieler Menschen gewinnen können“, sagte Laudator Thorsten Schäfer-Gümbel in einer Filmeinspielung. Hans-Jochen Vogel konnte nicht persönlich nach Berlin reisen, um die Auszeichnung entgegen zu nehmen – bedankte sich aber aus München bei der DEMO-Jury. „Kommunalpolitik war für ihn nicht einfach das Lernen des politischen Handwerks vor Ort – sondern das Wichtigste waren die Menschen“, bemerkte Schäfer-Gümbel. "Er hatte immer einen Blick auf die sozialen Verhältnisse in der Kommune."

Am heutigen Freitag kam der zweite Teil der Verleihung. Für sein Engagement für die Integration Geflüchteter ging der Preis an den Unterstützerkreis Rosengarten, unter der Trägerschaft der AWO Vellmar. Entgegengenommen hat die transparente Figur des Fuchses Oliver Ulloth, Sprecher des Unterstützerkreises. „Für die Kommunalpolitik ist es eine wichtige Frage: „Wie kümmern wir uns um die Leute, die bei uns sind?“, sagte Laudator Norbert Schmitt von der Landtagsfraktion Hessen, er hat Thorsten Schäfer-Gümbel vertreten, der verhindert war. Integration hat zwei Seiten: Die funktionierende Verwaltung, Regeln und Gesetze auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite auch die Gesellschaft, führte Schmitt sinngemäß aus. „Wo wären wir, wenn es nicht ungeheuer aktive engagierte Menschen geben würde? fragte Schmitt rhetorisch. Die Aktiven stammen aus dem kirchlichen Bereich, aus sozialen Verbänden, aus dem Sport, aus allen möglichen Bereichen der Zivilgesellschaft. Hier kommt Oliver Ulloth, stellvertretend für viele, mit dem Projekt Rosengarten ins Spiel: Er sorgt dafür das Brücken gebaut werden, organisiert Feste, Kickerturniere und Gesprächsrunden für Geflüchtete und Bürgerinnen und Bürger. In seiner Dankesrede betonte er: „So schafft man Verständnis füreinander – das ist die Grundlage für Integration. Menschlichkeit und Integrität - mehr braucht es nicht.

Über die Erfolgsgeschichte des Heilbronner Inklusionsbeirats spricht Annette Sawade, stellvertretende Vorsitzende der Bundes-SGK als Laudatorin. Ein gutes Beispiel für seine Arbeit ist die Vorbereitung der Bundesgartenschau 2019. „Es geht nicht nur um barrierefreie Zugänge, sondern auch um einfache Sprache oder Einbindung von Menschen mit Handicap ins Buga-Personal.“ Das bekannte Motto: „Nicht ohne uns über uns“ wird hier ganz direkt umgesetzt, stellte Sawade fest. Irina Richter, Inklusionsbeauftragte der Stadt Heilbronn, nahm den Preis entgegen, begleitet auch von Stadträtin Tanja Sagasser-Beil.  „Es ist ein wichtiges Thema nicht nur ein Heilbronn, sondern in ganz Deutschland.“ Viele Menschen stünden vor Barrieren, und zwar keinen echten, sondern in den Köpfen. Die gelte es, abzubauen.

Kommunalfuchs geht nach Österreich

Zum ersten Mal geht ein DEMO-Kommunalfuchs nach Österreich. „Sicher durch die Nacht“ ist der Slogan, mit dem für das Angebot „ Nightline Murtal“ beworben wird. Junge Leute können so sicher nach Hause kommen. Finanziert wird es durch Projektförderung der Landes und Beitrag der beteiligten Gemeinden. Ausgedacht haben sich das die Projektverantwortlichen Wolfgang Moitzi und Manuel Kobald von den SPÖ-Jugendfunktionären. DEMO-Chefredakteurin Karin Nink würdigte das Projekt als Laudatorin.

Den Ehrenpreis der Jury, diesmal für ein herausragendes Projekt kommunalpolitischer Bildungsarbeit, gab es für das Berliner Kommunalpolitische Lexikon. Hans-Ulrich Oel bedankte sich und appellierte scherzhaft an das Publikum: „Kauft nicht zu viele von den Lexika, sonst müssen wir eine vierte Auflage machen. Und das ist verdammt viel Arbeit.“ Manfred Sternberg, Geschäftsführer der Bundes-SGK, sagte: "Die kommunalpolitische Arbeit setzt heute vielfältige Kenntnisse voraus. Begrifflichkeiten, Entscheidungsstrukturen oder Fachkompetenz müssen erst erlernt werden." Genau hier setzte das Lexikon an, indem es jahrzehntelange Erfahrung in dem Buch bündelte.

 

 

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