Stichwahlen in Hessen

Stadt und Landkreis: Doppelsieg der SPD in Gießen

Karin Billanitsch25. Oktober 2021
Bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister der hessischen Universitätsstadt siegte der evangelische Pfarrer und Politiker Frank-Tilo Becher (SPD).
Frank-Tilo Becher (SPD) heißt der frisch gewählte Oberbürgermeister von Gießen. Er siegte am Sonntag in der Stichwahl. Im Landkreis konnte sich Amtsinhaberin Anita Schneider (SPD) behaupten.

In Gießen und im Landkreis Gießen hatten die Sozialdemokraten am Sonntag Anlass zu feiern: Bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister der hessischen Universitätsstadt siegte Frank-Tilo Becher (SPD) mit 55,7 Prozent. Im Landkreis konnte sich Amtsinhaberin Anita Schneider durchsetzen, mit 66,4 Prozent der Wählerstimmen.

Auf Twitter gratulierte die Vorsitzende des Landesverbands Hessen und der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Nancy Faeser, den Gewinnern:

 

Becher setzte sich gegen Alexander Wright von den Grünen durch. Nachdem sich sein Sieg abzeichnete, sagte er der Hessenschau: „Der Wahlkampf sei gefühlt unendlich lang gewesen. Und ich finde: Da muss eine unendlich lange Party folgen.“ Er habe unendliche Freude bei dem Gedanken, als Oberbürgermeister in den kommenden Jahren in Gießen gestalten zu dürfen.

Becher (Jahrgang 1963) ist seit 1994 evangelischer Pfarrer und seit dem Jahr 2002 Dekan in Gießen. Becher ist seit 2017 Mitglied in der SPD und sitzt seit 2018 im Landtag. „Wir leben in Zeiten, in denen es ein entschiedenes politisches Eintreten für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung braucht“, begründet er auf seiner Webseite sein politisches Engagement. Bürgerinnen und Bürger wollen mit ihren Lebenslagen und Interessen gesehen und verstanden werden, ist seine Überzeugung.

In diesem Jahr hat er sich dazu entschlossen, für den OD-Stuhl in Gießen zu kandidieren. Bei seiner Rede auf dem Nominierungsparteitag umschreibt er die Stadt mit dem Begriff „Urbanität der Überschaubarkeit.“ Gießen habe alles, was es zu einer echten Stadt braucht – nur etwas kleiner, so Becher, der vor 27 Jahren zugezogen ist und mit Frau und drei Kindern hier lebt. Er wirbt für Gießen als „tolle Stadt“, die er gestalten möchte. Bezahlbaren Wohnraum schaffen und die Stadt auf dem Weg hin zur Klimaneutralität zu steuern bezeichnet er als zwei große Herausforderungen.

Landkreis: Schneider startet in dritte Amtszeit

Anita Schneider bleibt Landrätin im Landkreis Gießen. Screenshot DEMO/anitaschneider.eu

Im Kreis Gießen kann Anita Schneider nun in ihre dritte Amtszeit starten. „Ich freue mich sehr, sagte Schneider am Sonntag der hessenschau. Sie wolle ein Angebot machen, das vor allem auf eine gute Zusammenarbeit im Kreistag ziele. Sie gewann gegen den CDU-Konkurrenten Peter Neidel.

Die 60-jährige nennt auf ihrer Homepage Digitalisierung und Klimawandel als die „großen Herausforderungen unserer Zeit“. Für sie ist es wichtig, vergleichbare Lebensverhältnisse in Stadt und ländlichen Räumen zu schaffen. Die Landrätin, die in ihrer Freizeit viel Sport treibt, lebt in Fronhausen.

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