Serie „Berlin im Blick“

„Viele Förderverfahren gehen an der Realität der Kommunen vorbei“

Karin Billanitsch20. September 2021
Markus Hümpfer kandidiert für den Bundestag, weil er gestalten will: „Ich bin der Meinung, dass in unserem Land so einiges falsch läuft.“
Markus Hümpfer will seine Erfahrungen als sozialdemokratischer Kommunaler in den am 26. September neu zu wählenden Bundestag einbringen. Hümpfer wohnt in Schonungen im Landkreis Schweinfurt, ist seit 2014 Gemeinderat, seit 2018 Fraktionsvorsitzender und seit 2020 Kreisrat.

Was treibt Sie an, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren?

Mein kommunalpolitischer Antrieb ist der Wille, meine Heimatgemeinde und -Landkreis zum Positiven zu verändern und auf die Herausforderungen der Zukunft anzupassen. Dabei an konkreten Projekten, wie der Ausweisung von Baugebieten oder der Konversion ehemals militärisch genutzter Flächen mitwirken zu können, ist für mich eine Möglichkeit der Gestaltung.

Welche Themen prägen ihr kommunalpolitisches Wirken besonders?

Mein kommunalpolitisches Wirken wird besonders von den kommunalen Pflichtaufgaben geprägt. Gerade im Bereich der Bildung, wie Bauen zum Beispiel gerade eine neue Grundschule und Sanieren Kindergärten, gibt es vor Ort viel zu tun. Darüber hinaus spielen auch die kommunalen Finanzen und die Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten eine große Rolle.

 Welche politische Forderung für die Bundesebene leiten Sie aus Ihren kommunalpolitischen Erfahrungen ab?

Viele Förderverfahren gehen an der Realität der Kommunen vorbei und verfehlen so ihr ursprüngliches Ziel. Deshalb ist es in Zukunft wichtig, dass Förderbedingungen enger mit den kommunalen Spitzenverbänden abgestimmt werden. Darüber hinaus braucht es eine stärkere Entlastung der kommunalen Haushalte bzw. eine Möglichkeit der Entschuldung für Kommunen.

Warum kandidieren Sie für den Bundestag?

Ich bin der Meinung, dass in unserem Land so einiges falsch läuft. Da gibt es beispielsweise den Klimawandel, der immer stärkere Auswirkungen auch bei uns vor Ort hat, die Schere zwischen Arm und Reich, die immer weiter auseinander geht, die gerechte Verteilung von Bildungschancen, ganz unabhängig von der Herkunft, das Thema Rente und Arbeitsbedingungen und vieles mehr. All das kann nur auf Bundesebene angepackt und gelöst werden. Deshalb kandidiere ich für den Bundestag.

Welche Ideen haben Sie für den Wahlkampf in Corona-Zeiten umgesetzt?

Wir haben bereits im letzten Bundestagswahlkampf viel Wert auf moderne Infostände und Social-Media-Kampagnen gelegt. Diese Konzepte wenden wir auch bei der diesjährigen Wahl wieder an. Wir arbeiten dabei z.B. mit kontaktlosen Bodenzeitungen statt der klassischen Infostände und setzen noch mehr auf Onlineaktivitäten.