Rezension „Die grüne Stadt”

Wege zu mehr Stadtnatur

Carl-Friedrich Höck20. Februar 2020
Cover „Die Grüne Stadt”
Wo bleibt in der verdichteten Stadt noch Platz für Natur? Der Stadtökologe Jürgen Breuste legt ein Lehrbuch zur „Grünen Stadt” vor.

Der Zuzug in die Städte lässt die Menschen dort enger zusammenrücken. Der Platz für Grünflächen oder wilde Brachen wird knapper. Umso drängender müssen sich die Stadtplaner mit der Frage befassen, wo und wie sie der Natur genügend Raum geben. Verzichten wollen auch Stadtbewohner nicht auf sie. Denn Stadtnatur schafft Lebensqualität, fördert die Gesundheit und sichert die Artenvielfalt.

Der Salzburger Stadtökologe Jürgen Breuste beleuchtet das Thema nun aus einer wissenschaftlichen Perspektive. Er schreibt: „Die Gestaltung der Stadtnatur, die in erster Linie auch Gestaltung des menschlichen Lebensraumes ist, bedarf der Ergebnisse aus Ökologie, Sozialwissenschaften, Psychologie, Urbanistik, Architektur und Stadtplanung“.

Sein Buch beantwortet Fragen wie: Was ist Stadtnatur und wie ist sie entstanden? Was leisten die Parks, Bäume, Gärten und Gewässer für das Ökosystem? Was macht Biodiversität aus? Und welche Handlungskonzepte und Wege zur „Grünen Stadt“ gibt es?

Den Texten merkt man an, dass sie mehr für den akademischen Einsatz als für die politische Praxis geschrieben wurden. Dafür sind die Kapitel mit zahlreichen Exkursen, Grafiken und Karten angereichert, die konkrete Beispiele aus Kommunen in aller Welt veranschaulichen. Somit sei das Buch allen empfohlen, die sich tiefergehend mit dem Thema Stadtnatur befassen wollen.

Jürgen Breuste:
Die Grüne Stadt.
Stadtnatur als Ideal, Leistungsträger und Konzept für Stadtgestaltung
Springer-Verlag, 2019, 233 Seiten,
32,99 Euro, ISBN 978-3-662-59070-6

Dieser Text stammt aus der DEMO-Ausgabe 11/12 2019

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