Blog Das Ziel ist der Bundestag

Kevin Hönicke: „Die Menschen aus den Kiezen sind der Motor für politische Ideen“

Kevin Könicke26. Juli 2017
Das Ziel ist der Bundestag
Aus der Kommunalpolitik in den Bundestag? Das könnte am 24. September für einige Kandidaten Realität werden.
Für die Bundestagswahl im Herbst kandidieren auch viele Politiker, die in der Kommunalpolitik verankert sind. Die DEMO hat nachgefragt, was sie bewegt. Kevin Hönicke, Bundestagskandidat der SPD Lichtenberg für Lichtenberg, hat geantwortet.
Kevin Hönicke, Foto: Susie Knoll

Was bedeutet die Arbeit in der Kommunalpolitik für Sie?
Kommunalpolitik ist für mich das Fundament unserer Demokratie! Wenn es Kommunal nicht läuft, gibt es eine große Unzufriedenheit gegenüber der Politik. Kommunalpolitik hat mich politisch geschult und viele wertvolle Erfahrungen sammeln lassen. Entscheidungen in der Kommunalpolitik werden für die Menschen oft schnell im Alltag spürbar oder  im Kiez sichtbar. Auch ist die Rückmeldung von den Bürgerinnen und Bürger meistens sehr konkret. Ich mag es, dass man sich in der Kommunalpolitik nicht wegducken kann und viel im Gespräch mit den Menschen ist. So wird man immer wieder geerdet und bekommt ein Feedback für seine Arbeit. Meiner Meinung nach sollten alle Politikerinnen und Politiker ihr politisches Handeln in der Kommunalpolitik beginnen.
Natürlich heißt Kommunalpolitik für mich auch viel Arbeit, da ich sie im Ehrenamt betreibe und nach Beruf noch viele Stunden am Tag mich mit Politik beschäftige. Familie, Freunde und Freizeit kommen dadurch oft zu kurz.
Ärgerlich an der Kommunalpolitik ist, dass man mit viel zu wenig Geld viel zu viele Herausforderungen angehen muss.

Was ist Ihr Beweggrund, für den Bundestag zu kandidieren?
Ich möchte meine Erfahrungen aus der Kommune mit in den Bundestag nehmen. Ich möchte das Vertrauen in die Politik wieder erhöhen und mich um konkrete Anliegen kümmern. Ich fände es toll, wenn es der Junge von Nebenan, der ehemalige Kfz-Mechaniker, als erster Kevin in den Bundestag einzieht. Ich komme nicht aus großen, sondern aus kleinen Verhältnissen und diese Erfahrungen möchte ich in die Bundespolitik miteinfließen lassen, damit sie nahbarer für alle Menschen wird.
 Ich möchte die Bundespolitik näher an die Menschen bringen und mehr Menschen für Politik begeistern. Jungendliche und junge Menschen möchte ich frühzeitig mit einbinden, weil sie die Gesellschaft noch so lang mit gestalten können. Aber ich möchte mich vor allem um die kleinen und alltäglichen Sorgen der Menschen kümmern, damit die Gesellschaft im Kleinen gerechter und sozialer wird, damit im Großen und Ganzen ein besseres Land erwächst.

Was nehmen Sie aus der Kommunalpolitik mit?
Das Politik nicht immer nur leicht ist. Ich werde weiter nichts versprechen, was ich nicht halten kann. Auch werde ich weiter ehrlich sein, Tacheles reden und klare Worte sagen. Es bringt nichts Dinge herbeizureden, die man dann nicht umsetzt oder populistische Lösungen zu präsentieren, die nie wahr werden.
Ich habe über alle die Jahre gelernt, dass es die Menschen aus den Kiezen sind, die der Motor für politische Ideen sind. Wer als Politiker den wirklichen Kontakt zu den Menschen aus den Kiezen verliert, der verliert seinen politischen Nährboden. Aber vor allem werde ich die Kommunalpolitik mit in den Bundestag nehmen, denn vieles kann dort für die Kommune auf dem Weg gebracht werden.

Welche Themen treiben Sie an?
Viele. Als Fraktionsvorsitzender habe ich gelernt, dass man die Themen auf der Straße, aus den Vereinen, aus den Kiezen und von den Bürgersprechstunden nur aufgreifen und in politisches Handeln umformen muss.
Gerade die Familien- und Bildungspolitik, treiben mich um. In diesen Politikfeldern werden über die Zukunftschancen von Menschen entschieden und hier ist das Thema Gerechtigkeit direkt spürbar. Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, wie wichtig es ist, dass Bildung nicht vom Namen, von der Herkunft oder vom Geldbeutel der Eltern abhängen darf. Hier möchte ich mehr Gerechtigkeit und Fortschritt erreichen.
Aber auch die Themenfelder „Jugend“, „Digitales“ und der „Kampf gegen Rechts“ bewegen mich. Alles Themen, welche ich in der Kommunalpolitik bearbeitet habe und meine Erfahrungen mit in den Bundestag tragen möchte.

Kevin Hönicke im Wahlkampf.

Welche Ideen haben Sie für den Wahlkampf?
Ich werde auf viele Dialoge setzen. Ich mach Tür-zur-Tür-Besuche für direkte Gespräche. Ich habe eine „Stullenaktion“, hier bringe ich frische und selbstgemachte Stullen mit, wenn mich Leute zu sich einladen. Und ich habe eine „Rent a Kevin“ Aktion. Hier können mich Träger, Vereine und Initiativen zum Arbeitseinsatz einladen.
Um junge Wählerinnen und Wähler zu erreichen, setze ich vor allem auf die Sozialen Medien bei Facebook, Twitter und Instagram, sowie durch ein Mailing an Erstwählerinnen und Erstwähler. Mir ist wichtig, dass ich viel zuhöre und bei Bedarf erkläre. Ich möchte zeigen, dass Politik nichts fernes ist. Natürlich mache ich auch klassische Angebote wie Infostand, Frühverteilungen, Plakate und Flyer stecken.