Report Anzeigensonderveröffentlichung
Report Smart City und kommunale Infrastruktur

Alles smart in der Stadt

Willi Kaczorowski12. Mai 2016
Die Stadt von morgen: digital und vernetzt, ökologisch, bürgerorientiert.
Die Stadt von morgen: digital und vernetzt, ökologisch, bürgerorientiert.
Viele Kommunen wollen smart werden. Doch was heißt das?

Smart steht für klug, intelligent und attraktiv. Das Adjektiv „smart“ ist vor allem mit den Chancen der Digitalisierung und Vernetzung verbunden. Deshalb ist eine digitale Agenda für Kommunen oftmals der erste Schritt zur Smart City.

Merkmale einer Smart City

Wann eine Stadt das Leitbild der smarten Stadt erfüllt hat, richtet sich nach ihrer Ausgangslage und ihren Zielen. Aus den nationalen und internationalen Konzeptionen lassen sich drei wesentliche Merkmale herausarbeiten, die zeigen, wann eine Stadt das Prädikat „Smart City“ zu Recht tragen kann. Diese Merkmale treten einzeln oder in Kombination miteinander auf.

1. Vernetzte und intelligente Infrastrukturen, die alle Bereiche der städti­schen Daseinsvorsorge umfassen: Da diese Infrastrukturen untereinander vernetzt sind, können sie gemeinsam gesteuert werden. Sensoren und andere digitale Messgeräte helfen, den Echtzeit-Zustand einer Stadt zu erfassen, Daten zu generieren, zu analysieren und im Hinblick auf künftige Entwicklungen Muster zu erkennen und vorherzusagen.

2. CO2-Reduktion und Klimaneutralität: Hier stehen Maßnahmen zur Energieeinsparung und -effizienz, Energieverlagerung auf grüne Energieträger und intelligentes Energiemanagement durch Smart Grids und Smart Metering-Angebote auf der Agenda. Ebenso sind Projekte zur Verkehrsvermeidung, -verlagerung oder zu intelligentem Verkehrsmanagement von großer Bedeutung.

3. Aktive Einbeziehung der Bevölkerung: Hier ist die Smart City eine Stadt, in der Bürger auch als Sensoren wirken können, deren Meinungen, Erwartungen und Befindlichkeiten beispielsweise über Smartphones aufgenommen und transportiert werden und durch Politik und Verwaltung in den Willensbildungsprozess einfließen. Dies wird durch Forderungen nach umfassender Transparenz und Partizipation untermauert.

Vorteile einer smarten Kommune

Da das Ziel einer smarten Stadt die Verbesserung der Lebens-, Aufenthalts- und Arbeitsqualität in der Stadt sein soll, bietet sie für Bewohner und Unternehmen gleichermaßen Vorteile:

1. Effiziente Bereitstellung von Daseinsvorsorge

In einer smarten Kommune wird die Daseinsvorsorge neu justiert. Das wichtigste Fundament ist die Verfügbarkeit von schnellen, hochleistungsfähigen Internet­angeboten – möglichst stationär und mobil. Viele Städte setzen hier auf Glasfaser als die Anschlusstechnologie der Zukunft. In der Smart City ist Breitband ein Bestandteil der Daseinsvorsorge, der die traditionelle Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur sowie die soziale Infrastruktur (Schulen, Krankenhäuser et cetera) gleichberechtigt ergänzt.

Durch die Veränderungen, die jetzt aufgrund von technischen Möglichkeiten wie intelligente Vernetzung und Sensorik sowie Big Data oder Cloud Computing für die herkömmliche Daseinsvorsorge erfolgen werden, kommt dieser vernetzten und intelligenten Infrastruktur im 21. Jahrhundert sogar eine Leitrolle zu. Für demografisch benachteiligte Regionen stellt das hochleistungsfähige Internet überdies einen Beitrag zur „Dableibensvorsorge” dar.

2. Ökologische Nachhaltigkeit

In der smarten Kommune steht die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und ressourcenschonendes Wirtschaften auf der Agenda. Die Chancen der Digitalisierung und Vernetzung ergeben sich sowohl für die dezentrale Energieversorgung und die klimaneutrale Stadtstrategie als auch für eine neue Art der Mobilität, die auf Vernetzung der Fahrzeuge untereinander, die Automatisierung des Fahrens, die Elektrifizierung des Fahrzeugangebotes sowie die Förderung von Fahrrad- oder Fußgängerverkehr setzt.

3. Interessant für Investoren

Die Transformation zu einer Smart City ist auch ein Beitrag zur Wirtschaftsförderung. In der Smart City-Zusammenarbeit mit IT-Unternehmen bekunden Städte ihren Fortschrittswillen und bauen sich für Start-ups ein positives Image auf. Außerdem geben sie mit Veranstaltungen wie Hackathons oder dem Aufbau von Lösungslaboren dem kreativen Teil der Stadt die Chance, sich ins Stadtgeschehen besser einzubringen.

4. Stärkung des sozialen Zusammenhalts und des Gemeinsinns

Die Digitalisierung und Vernetzung eröffnet neue Spielräume für die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und des Gemeinsinns. Nicht zuletzt hat das Zusammenwirken von Behörden und Zivilgesellschaft bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise gezeigt, dass vernetzte Technologie dabei eine Schlüsselrolle spielt. Dies gilt in noch höherem Maße für die kommende Integrationsaufgabe in den Bereichen Bildung, Gesundheit oder Arbeitsmarkt.

Bausteine für eine digitale Agenda

Eine Möglichkeit, zu einem systematischen Aufbau einer Digitalisierungsstrategie zu kommen, liegt in der Identifizierung von Bausteinen. Die Stadt Köln hat beispielsweise fünf Bausteine identifiziert, die für eine digitale Agenda konstitutiv sind. Dazu gehören:

1. Intelligente Infrastruktur

2. Digitalisierung der Alltagserfahrungen

3. Transparenz und Partizipation

4. Digitale Wertschöpfung

5. Digitalisierung der Verwaltung.

Darüber hinaus sollten natürlich Schlüsselfragen wie Datenschutz/Digitale Souveränität und digitale Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen thematisiert werden.

Handlungsempfehlungen

Für die Transformation zu einer smarten Kommune sind drei praktische Handlungsempfehlungen von Gewicht.

Als Vorsitzender des Rates und als Chef der Verwaltung sollte der Bürgermeister die Leadfunktion wahrnehmen. Alternativ kann dies auch ein herausgehobener Ratsvertreter sein. In Neuss wurde beispielsweise im Rat eine Zukunftskommission gebildet.

Vielfach wird es auch erforderlich sein, innerhalb der Verwaltung das Verständnis für die Digitalisierung zu entwickeln. Diese Aufgabe könnten digitale Lotsen ausüben, die in den jeweiligen Dezernaten tätig sind und analysieren, wie sich die Digitalisierung beispielsweise auf das Gesundheitswesen, das Verkehrswesen oder die Bildungsverwaltung auswirken wird, und die für die Stadtspitze entsprechende Vorschläge erarbeiten.

Die smarte Kommune ist kein Projekt, in dem nur die Eliten von Unternehmen, Wissenschaft oder Politik an Konzepten für die Stadt von morgen arbeiten. Um Akzeptanz für das politische-strategische Innovationsprogramm einer smarten Stadt zu erreichen, muss die gesamte Stadtgesellschaft eingebunden werden – offline und online.