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Report Energie, Wasser, Umwelt

Nicht ausbremsen!

Wolfram Axthelm27. Mai 2016
Windradaufbau
Die Windenergie schaft neue Arbeitsplätze
Die Windenergie-Branche braucht eine stabile Gesetzgebung
Innerhalb von 25 Jahren hat sich die Windenergie zum preiswerten Leistungsträger der modernen Energiewirtschaft entwickelt. Heute produzieren 25.960 Windkraftanlagen sauberen und preiswerten Strom, der Kindern und Enkeln weder strahlende Rückstände beschert noch riesige Abraumlandschaften zurücklässt. Dank eines stabilen gesetzlichen Rahmens, den das EEG bietet, entstand in Deutschland eine leistungsfähige Industrie mit heute 150.000 Beschäftigten, die technologisch an der Spitze der weltweiten Entwicklung der Windenergie steht. Gerade der durch viele sehr unterschiedliche Akteure gekennzeichnete kleinteilige Heimatmarkt erwies sich als echter Innovationstreiber. Immer weiter wurde Anlagen in den letzten Jahren perfektioniert. Es gibt sie nun fürs Binnenland wie für die Küste. Die Zahl der Volllaststunden steigt. Anlagen helfen die Frequenz im Stromnetz zu halten, lassen sich vom Netzbetreiber fernsteuern und die Prognosesicherheit zur Verfügbarkeit verbessert sich von Jahr zu Jahr. Wind an Land hat zudem erfolgreich die Kostensenkungspotenziale erschlossen und ist heute die preiswerteste erneuerbare Energieform. Auch bei Offshore-Anlagen sind wir führend. Und wenn es weiter einen berechenbaren Zubaupfad gibt, lassen sich hier die Kosten zügig senken.

Mit der Energiewende wurde die Energieerzeugung dezentraler. Die Windenergie wird im ländlichen Raum genutzt. Sie hilft in immer mehr Gemeinden dabei, wieder finanziell handlungsfähig zu sein. Die Keimzelle der Windenergie liegt in den Bürgerwindparkgesellschaften. Hier engagiert man sich inzwischen auch für Speicher, Mobilität, Wärme und schnelles Internet und macht so den ländlichen Raum für junge Menschen attraktiv.

Alte Industriestandorte profitieren

Windenergie ist vor allem Maschinenbau und viel Elektrotechnik. Qualifizierte, fair bezahlte Arbeit wird mehr und mehr das Markenzeichen der Windindustrie von Herstellung bis zu Service und Wartung. Der Norden hat erkannt, dass die Energiewende alte maritime Industrien wieder reaktivieren hilft. Im Osten sind es traditionsreiche Maschinenbaustandorte wie Lauchhammer, Magdeburg oder Schwerin, die neue Chancen erhalten. Zusätzlich bringt die durch die Energiewende forcierte Digitalisierung der Energiewirtschaft neue Arbeitsplätze und Berufsbilder hervor. Die Zulieferer der Branche kommen aus NRW, Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt auf: Die Energiewende führt unter dem Strich zu mehr Jobs. 18.000 sind es pro Jahr, so das DIW. Dies sollte Mut machen, den Strukturwandel von Kohle zu Wind, Sonne und Biomasse in den kommenden 20 oder 25 Jahre gut organisiert zu packen.

Eine Chance für die Stadtwerke

Daraus leiten sich Chancen insbesondere für die Stadtwerke ab. Viele Stadtwerke engagieren sich bereits im Bereich der erneuerbaren Energien. Andere werden sich hier durch Kooperationen und eigene Investitionen stärker aufstellen. Stadtwerke haben mit ihrer Nähe zum Endkunden und der Verankerung in der Region viele Vorteile, die noch besser genutzt werden können.

Unsicherheit droht, weil sich die große Koalition in Berlin entschlossen hat, die Finanzierung der erneuerbaren Energien von einer festen Vergütung nach dem EEG auf Ausschreibungen umzustellen. Der Koalitionsvertrag sah dazu zunächst ein Pilotvorhaben für die Fotovoltaik auf Freiflächen vor. Hier gab es zwischenzeitlich drei Ausschreibungsrunden. Noch ist keine nennenswerte Umsetzung von dabei bezuschlagten Projekten zu sehen. Mit der Novelle des EEG 2016 wird dieses Ausschreibungssystem auf die Windenergie übertragen. Dabei gibt es nun Bestrebungen, den im Koalitionsvertrag als Zielkorridor definierten Anteil von erneuerbaren Energien im Stromsektor auf 40 bis 45 Prozent in 2025 als festen begrenzenden Wert aufzufassen. Gleichzeitig wird versucht, die Bund-Länder-Vereinbarung zu einem Ausbaukorridor von jährlich netto 2500 MW für Wind an Land aufzukündigen.

All dies ist gefährlich für die Zukunft von Unternehmen, Arbeitsplätzen und der regionalen Wertschöpfung. Die Energiewende ist in vollem Gange. Selbst die großen Energiekonzerne und strategische Investoren wie Versicherungen und Fonds erkennen dies und richten sich neu aus. In diesem Moment die Bremsen anzuziehen wäre falsch. Darauf haben Mitte Januar die Norddeutschen Ministerpräsidenten gemeinsam mit den Tarifparteien und der Branche hingewiesen. Was wir jetzt brauchen ist eine Dynamisierung der Energiewende und Stabilität in der Gesetzgebung.

 

Mehr Informationen
 www.wind-bewegt.de