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Wie Hamm mit einem „Familienrathaus” Eltern unterstützt

5. November 2025 13:29:34

Einmal hin, alles drin – nach diesem Motto funktioniert das „Familienrathaus” der Stadt Hamm. Mit dem Konzept hilft die Kommune Eltern dabei, verschiedene staatliche Unterstützungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Laut Oberbürgermeister Marc Herter wird es gut angenommen.

Marc Herter in einem Gebäudegang neben Fenstern

Marc Herter (SPD) ist Oberbürgermeister von Hamm.

In Hamm in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2023 das „Familienrathaus“ an den Start gegangen. Ob Kindergeld oder Kitaplatz: Eltern können hier sämtliche Leistungen, die ihnen zustehen, beantragen oder sich beraten lassen. Wir haben darüber mit Oberbürgermeister Marc Herter (SPD) gesprochen.

DEMO: Wie kam es zu dem Aufbau des Familienrathauses?

Marc Herter: Das Familienrathaus ist Teil unseres Weges auf dem Weg, familienfreundlichste Stadt Deutschlands zu werden. Wir – die SPD und ich als OB-Kandidat – sind damit 2020 angetreten, alle städtischen Dienstleistungen rund um die Familie unter einem Dach zu bündeln. Gemeinsam mit unseren Partnern in der Hammer Ampel-Koalition haben wir es dann umgesetzt.

Wie wird es von den Menschen angenommen?

Sehr gut. Ob Elterngeld oder Kitaplatz: Das vor gut zwei Jahren an den Start gegangene Familienrathaus funktioniert nach dem Motto „Einmal hin, alles drin“. Sogar die für das Kindergeld zuständige Familienkasse der Agentur für Arbeit ist mit Sprechzeiten dort vertreten. Das ist ein sehr attraktives Angebot und dementsprechend bekannt. Eine Umfrage hat ergeben, dass das Familienrathaus innerhalb der Zielgruppe, also Eltern mit Kindern, einen Bekanntheitsgrad von 80 Prozent hat.

Was plant Hamm darüber hinaus, um die Verwaltung bürger*innenfreundlicher zu machen beziehungsweise den Zugang zu Sozialleistungen zu vereinfachen?

Die Stadt versucht auf vielen Ebenen, das Leben der Menschen ein bisschen einfacher zu machen. Ein wichtiger Bereich ist das Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder aus Familien, die Transferleistungen beziehen. Normalerweise muss jede Leistung aus diesem Paket einzeln beantragt werden. Nicht so bei uns: Mit unserer YouCard bündeln wir die Ansprüche und machen sie individuell einfach in Schulen, Kultureinrichtungen und Vereinen abrufbar.

Marc
Herter

Die Stadt versucht auf vielen Ebenen, das Leben der Menschen ein bisschen einfacher zu machen.

Was sind die größten Baustellen des Sozialstaates aus kommunaler Sicht?

Kommunen können sehr viel aus eigenem Antrieb machen. Man muss sie aber auch machen lassen. Anstatt immer mehr Gesetze zu erlassen oder Vorgaben festzulegen, sollten die Bund und Länder den Kommunen mehr vertrauen und ihnen mehr Spielraum bei der Gestaltung von Leistungen einräumen. Davon würden am Ende nicht nur die Leistungsbeziehenden, sondern auch die Verwaltung profitieren. Auch sollten die Zuständigkeiten zwischen Bund, Ländern und Kommunen klarer und weniger kompliziert geregelt werden.

Autor*in
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Nils Michaelis

ist Redakteur beim vorwärts

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