Wolfram Leibe erreichte im ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit. Der SPD-Politiker bezeichnete ein Wahlergebnis mit über 72 Prozent in einer Großstadt in Rheinland-Pfalz als „etwas ganz Besonderes“. Die Stadt Trier in Rheinland-Pfalz hat rund 110.000 Einwohner. Für die nächsten Jahre versprach der Verwaltungsjurist, „die Zusammenarbeit zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, Oberbürgermeister und Verwaltung genauso fortzusetzen wie bisher“. Dem SWR sagte er nach seiner Widerwahl: „Ich freue mich. Ich habe damit nicht gerechnet, weil wenn man amtierender OB ist, macht man auch Dinge so, dass manche Bürger unzufrieden sind.“
Knapp 84.000 Triererinnen und Trierer waren zur Wahlaufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag bei 32,2 Prozent. Diese sei immerhin größer gewesen als die zuletzt in Idar Oberstein und Kaiserslautern, gab er zu bedenken. Er wolle sich damit aber nicht zufriedengeben und betrachtet es als eine Aufgabe der Demokratie, mehr Wahlberechtigte zu motivieren, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Zahlreiche Herausforderungen vor der Wahl
Als seine wichtigsten Themen nannte der wiedergewählte Amtsinhaber „Wohnen und Arbeiten in Trier, Mobilität und Klimaschutz sowie eine finanzielle Ausstattung der Stadt, mit der die Kommune handlungsfähig ist.“ Leibe hatte in der Zeit vor der Wahl nicht nur mit der Corona-Pandemie und den Folgen des Ukraine-Kriegs zu kämpfen wie seine Amtskolleg*innen anderer Städte. Besondere Herausforderungen waren zudem die Amokfahrt in seiner Stadt sowie die Flut-Katastrophe. Nun hat er sich vorgenommen: Nach den „einschneidenden, schrecklichen Ereignissen der vergangenen Jahre eine neue Aufbruchstimmung zu erzeugen“.
Leibe ist verheiratet und hat eine Tochter. Er ist Grißheim in Baden geboren. Der Jurist war Mitglied der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit in Stuttgart gewesen. Von 2008 bis 2012 leitete er die Agentur für Arbeit in Trier. Davor hatte er in der Verwaltungshochschule in Speyer und im sächsischen Justizministerium Station gemacht.
