Bundesweiter Vorlesetag im November

Kommunen können sich beim Vorlesen engagieren

Karin Billanitsch12. September 2017
Spaß am Lesen weitergeben: Gesucht wird die Stadt mit den meisten Vorlesern oder außergewöhlichen Vorlese-Aktionen. Tausende Ehrenamtliche engagieren sich in ganz Deutschland, um Lesespaß schon bei den Kleinsten zu wecken.
Viele Städte und Gemeinden engagieren sich über das ganze Jahr für das Vorlesen in Bibliotheken, Schulen und Kindergärten – oder auch ganz anderen, ungewöhnlichen Orten. Jetzt können sie sich um den Titel der „Vorlesestadt“ bewerben, den die Stiftung Lesen mitinitiiert hat.

Am 17. November 2017 wird in ganz Deutschland zum Buch gegriffen: In gemütlichen Zimmern ebenso wie in öffentlichen Fußgängerzonen. An dem Tag findet der 14. Vorlesetag der Stiftung Lesen statt. Dabei kürt die Stiftung Lesen gemeinsam auch jedes Jahr die „Vorlesestadt“. Seit 2002 findet der Vorlesetag immer am dritten Freitag im November statt. Rund 135.000 Vorleseaktionen gab es im vergangenen Jahr – in Schulen und Kindergärten, Bibliotheken oder Buchhandlungen. Auch ungewöhnliche Orte wie ein Schwimmbad, eine Sternwarte oder Tiergehege waren dabei.

Suche nach der „Vorlesestadt“

Vor vier Jahren lobten die Initiatoren (neben der Stiftung Lesen die Wochenzeitung „Die Zeit“ und die Deutsche Bahn Stiftung} gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund zum ersten Mal auch den „Vorlesestadt“-Wettbewerb aus. An diesem können alle Städte und Gemeinden in Deutschland teilnehmen. Es gibt drei Kategorien: aktiv, nachhaltig und außergewöhnlich. Die genauen Wettbewerbskriterien können im Internet heruntergeladen werden. Je mehr Vorleseaktionen es in der jeweiligen Kommune gibt, desto größer sind die Chancen, zu gewinnen.

Im Jahr 2016 war die Stadt Schwerte ausgezeichnet worden: als „außergewöhnliche “Vorlesestadt. Vor allem viele Schülerinnen und Schüler hatten sich als Vorleser in der Fußgängerzone betätigt und Passanten ihre Freude am Lesen nahegebracht. Initiatorin war der Bereich Jugend und Familie der Stadt Schwerte. Auch die Gemeinde Röhrmoos in Bayern erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „aktive Vorlesestadt“, und an Heilbronn wurde erstmals der Titel „nachhaltige Vorlesestadt“ vergeben. 40 Kommunen hatten sich beworben.

Ziel: Lesefreude und -kompetenz wecken

Die Stiftung Lesen hat sich zum Ziel gesetzt, „Lesefreude zu wecken und Lesekompetenz in ganz Deutschland zu stärken – unabhängig von den materiellen, kulturellen oder sozialen Voraussetzungen jedes Einzelnen, teilt sie mit. Immerhin 16,2 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland haben laut PISA-Studie 2015 Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Und in 31 Prozent der Familien mit Kindern im Vorlesealter lesen Eltern selten oder nie vor – dabei ist die Lesefähigkeit die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Schulbesuch und eine berufliche Ausbildung.

Stichtag für die Bewerbung

Alle Bewerbungen, die bis zum Tag des bundesweiten Vorlesens eingehen, werden nach eigenen Angaben berücksichtigt und von einer Jury – bestehend aus Mitarbeitern der drei Initiatoren sowie des Deutschen Städte- und Gemeindebunds – gesichtet. Für die direkt am bundesweiten Vorlesetag selbst durchgeführten Aktionen können Nachweise nachgereicht werden, heißt es. Stichtag für alle Aktionen und Nachweise ist der 24.11.2017. Mitte Dezember werden die drei Vorlesestädte 2017 offiziell bekannt gegeben.

Tags: 

weiterführender Artikel