Eröffnung durch Umweltministerin Schulze

Neues Zentrum hilft Kommunen bei Klimaanpassung

Carl-Friedrich Höck07. Juli 2021
Umweltministerin Svenja Schulze (Archivbild)
Der Klimawandel trifft die Kommunen als erstes, meint Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Sie hat am Mittwoch das „Zentrum KlimaAnpassung“ eröffnet. Es soll Städte, Gemeinden und Kreise beraten.

Kommunen, die sich für die Folgen des Klimawandels wappnen möchten, haben jetzt eine neue Anlaufstelle. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat das neu eingerichtete „Zentrum KlimaAnpassung“ eröffnet.

Einrichtung soll informieren und vernetzen

Das Zentrum bündele einschlägige Kompetenzen, Erfahrungen und Wissen, teilt das Umweltministerium mit. Zu den Aufgaben des Zentrums gehöre es, mit lokalen Entscheidungsträger*innen individuelle Anpassungskonzepte zu entwickeln, breite öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen und alle betroffenen Akteur*innen zu vernetzen. Es soll auch Fortbildungen anbieten und über gelungene Praxisbeispiele informieren.

Hochwasser am Rhein: Jede Kommune sei anders vom Klimawandel betroffen, sagt Umweltministerin Schulze.

„Die Folgen des Klimawandels treffen Städte, Landkreise und Gemeinden als Erstes“, erklärt Svenja Schulze. Das mache die Kommunen zu Schlüsselakteuren bei der Anpassung. Jede Kommune sei anders betroffen: „Eine Stadt erlebt immer häufiger Hochwasser, eine andere Gemeinde kämpft mit Wasserknappheit, und in der dritten leiden ältere Menschen unter der Hitze der Großstadt.“ Jede dieser Kommunen solle künftig die Klimaanpassung umsetzen, die zu ihr passt. Dabei sollen die Mitarbeiter*innen des neuen Zentrums als Lots*innen dienen.

Difu und Adelphi bauen das Zentrum auf

Das Zentrum ist Bestandteil eines Drei-Punkte-Plans zur Klimaanpassung, den das Umweltministerium im März mit den kommunalen Spitzenverbänden verabredet hat. Ein Betreiber wurde mit einer europaweiten Ausschreibung gesucht. Den Zuschlag haben das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und die Beratungsgesellschaft Adelphi erhalten – vorerst befristet bis 2024. Beide Institutionen haben ihren Sitz in Berlin.

Neben Kommunen sollen auch soziale Einrichtungen von der Arbeit des neuen Zentrums profitieren. Bei der lokalen Klimaanpassung kämen sehr oft kleinere Vereine, Initiativen, Interessengruppen oder Stiftungen wie Obdachlosenheime, Frauenhäuser oder Nachbarschaftszentren ins Spiel, heißt es dazu in einer Mitteilung des Umweltministeriums.

Lob von Kommunalverbänden

Vorsorge gegen Klimafolgen stehe bei den Städten ganz oben auf der Agenda, versicherte der Präsident des Deutschen Städtetages Burkhard Jung. Das Zentrum helfe ihnen dabei mit der Beratung. Jung ergänzte, die Kommunen bräuchten auch stärkere finanzielle Unterstützung durch Bund und Länder. „Wir müssen zum Beispiel die Gebäude fit machen für den Klimawandel und noch mehr in den ÖPNV investieren.“ Der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund begrüßten ebenfalls ausdrücklich das neue Beratungsangebot für die Kommunen.

„Kommunen profitieren doppelt“, meint Umweltministerin Schulze. Denn klimaangepasste Städte und Landkreise seien lebenswert: „Begrünte Dächer und Gebäudefassaden, Wasserflächen und verschattete Plätze lindern Hitze, bereichern die Artenvielfalt in der Stadt und steigern die Aufenthaltsqualität“, so die SPD-Politikerin.

Mehr Informationen:
zentrum-klimaanpassung.de

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