Oberbürgermeister-Wahl

Sozialdemokrat Salomo gewinnt in Heidenheim

Carl-Friedrich Höck21. Juni 2021
SPD-Landeschef Andreas Stoch (r.) gratulierte dem neugewählten Oberbürgermeister Michael Salomo.
Im bisher CDU-regierten Heidenheim gibt es einen Machtwechsel. Am Sonntag wurde der Sozialdemokrat Michael Salomo zum neuen Rathauschef gewählt. Er war als Einzelbewerber angetreten und wurde von einem breiten Bündnis aus SPD, Grünen und Freien Wählern unterstützt.

Das Ergebnis in Heidenheim an der Brenz war eindeutig: 60,9 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben am Sonntag dafür gestimmt, dass Michael Salomo neuer Oberbürgermeister werden soll. Der Sozialdemokrat war als Einzelbewerber angetreten und wurde von einem breiten Bündnis aus SPD, Grünen und den Freien Wählern unterstützt.

Der bisherige OB ist seit 21 Jahren im Amt

In der 49.000-Einwohner*innen-Gemeinde in Ostwürttemberg geht damit eine Ära zu Ende. Der bisherige Oberbürgermeister Bernhard Ilg (CDU) ist schon seit dem Jahr 2000 im Amt. Ilg hat im vergangenen Jahr angekündigt, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Daher musste nun neu gewählt werden.

Die Christdemokraten hatten Klaus Nopper ins Rennen um Ilgs Nachfolge geschickt. Dieser war bisher vor allem in der Stuttgarter Kommunalpolitik aktiv. In der Landeshauptstadt gehört er seit 2004 dem Gemeinderat an. Der CDU-Kandidat ist zudem der Bruder des Stuttgarter Oberbürgermeisters Frank Nopper. Die langjährige kommunalpolitische Erfahrung und die familiäre Bande des 53-Jährigen genügten jedoch nicht als Argument, um die Heidenheimer*innen zu überzeugen. Nur 27,5 Prozent gaben Klaus Nopper ihre Stimme. Chancenlos waren auch die weiteren Kandidaten Matthias Förster (Die Partei; 7,0 Prozent) und Matthias Ludewig (dieBasis; 4,5 Prozent).

Salomo: Jung, engagiert, erfolgreich

Mit Michael Salomo bekommt die Stadt Heidenheim einen jungen und engagierten Rathauschef. Er ist erst 32 Jahre alt. Dennoch ist der SPD-Politiker nicht unerfahren. Seit 2014 ist Salomo Bürgermeister der Gemeinde Haßmersheim im Neckar-Odenwald-Kreis. Bei seinem Amtsbeginn dort war er der jüngste hauptamtliche Bürgermeister in Deutschland. Zuvor arbeitete er unter anderem für das Bundesfinanzministerium. Den DEMO-Leser*innen dürfte Salomo zudem als Sprecher des parteiübergreifenden „Netzwerks junge Bürgermeister*innen“ bekannt sein.

Seinen Schuhsohlen sieht man Salomos zahlreiche Termine an.

Seine Kandidatur hatte Salomo erst Anfang Mai bekanntgegeben – sieben Wochen vor der Wahl. Umso intensiver führte er seinen Wahlkampf: Bis zu zwölf Termine am Tag absolvierte er, um mit den Heidenheimer*innen ins Gespräch zu kommen, besuchte Schulen, Sportvereine oder die Trachtengruppe. Mehrere Paar Schuhe nutzte er dabei ab, erzählt Salomo.

Privat fährt er gerne Inliner, kocht mit Freunden und spielt Klavier und Gitarre – das verrät Salomo auf seiner Wahlkampf-Website. Aufgewachsen ist er in Leutkirch im Allgäu. Sein neues Amt als Oberbürgermeister von Heidenheim wird er am 1. August 2021 antreten.

Landratswahlen in Sachsen-Anhalt

Gewählt wurde am Sonntag auch in anderen Kommunen. In Sachsen-Anhalt votierten die Bürger*innen des Landkreises Mansfeld-Südharz für André Schröder als Landrat. Mit 79,2 Prozent der Stimmen setzte er sich in der Stichwahl klar gegen die AfD-Kandidatin Cathèrine Kayser durch. Auch im Landkreis Wittenberg wurde die AfD in die Schranken verwiesen. Deren Landrats-Kandidat Frank Luczak musste sich in der Stichwahl mit 18,6 Prozent gegen den CDU-Politiker Christian Tylsch (81,4 Prozent) deutlich geschlagen geben.

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