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Hussien Khedr: „Ich möchte meiner neuen Heimat etwas zurückgeben”

Leo Schacht04. August 2023
Hussien Khedr
Kommunalpolitik lebt von den Menschen, die sie betreiben, ob haupt- oder ehrenamtlich. Die DEMO stellt Sozialdemokrat*innen vor, die sich für ihre Stadt oder Gemeinde engagieren. Diesmal: Hussien Khedr, Gemeinderatsmitglied in Hiddenhausen (NRW).

Bitte stell dich kurz vor!

Ich bin Hussien Khedr, 37 Jahre alt und geboren in Ägypten. Seit 2011 lebe ich in Hiddenhausen, dem Heimatort meiner Frau und bin Vater eines gemeinsamen Sohnes. Nach der Ausbildung zum Fachinformatiker und dem Studium der Rechtswissenschaften, arbeite ich heute als Perspektivberater beim DRK. Ich möchte meiner neuen Heimat etwas von der selbst erfahrenen Unterstützung zurückgeben und engagiere mich daher politisch und ehrenamtlich.

Warum engagierst du dich in deiner Kommune für die Sozialdemokratie?

Ich engagiere mich in meiner Kommune, weil ich denke, dass man dort anfangen sollte, wo man lebt und dort auch am ehesten etwas verändern kann. Zudem macht es viel Spaß, wenn man etwas gemeinsam mit Nachbarn gestalten kann. Für die Sozialdemokratie, weil aufgrund meiner sozialen Herkunft sind mir die Grundwerte der SPD (Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität) sehr wichtig. Ich selbst gehöre in meiner Familie zur ersten Generation, die überhaupt das Abitur gemacht und dann ein Studium aufgenommen hat. Dadurch bin ich für die Themen Chancengleichheit, Geschlechtergerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit sehr sensibilisiert.

Was sind in deiner Kommune gerade die drängendsten Fragen, die beantwortet werden wollen?

Die Nähe zur Natur macht das Wohnen in unserer Kommune für die Menschen und auch besonders für Familien sehr beliebt. Daher ist bezahlbarer Wohnraum sehr wichtig und auch das Angebot an Kitaplätzen. Auch die Infrastruktur muss entsprechend erweitert werden.

Welches Ereignis aus deiner Kommune würdest du gerne mit uns teilen?

Für mich war die Gründung des Integrationsrates ein sehr wichtiges und bedeutendes Ereignis, weil wir damals die kleinste Kommune in NRW waren, die einen Integrationsrat gegründet hat. Ich habe das damals angeregt und hatte direkt Erfolg mit meinem Antrag. Das hat mich natürlich motiviert.

Worum geht es beim Integrationsrat?

Beim Integrationsrat geht es darum, Menschen mit Einwanderungsgeschichte eine Stimme zu geben. Das hat gut geklappt. Wir haben uns für ihre Belange eingesetzt und konnten sie motivieren, sich auch zu engagieren. Die Wahlbeteiligung der Menschen mit Einwanderungsgeschichte ist durch das Engagement und die gute Arbeit des Integrationsrates höher geworden. Viele haben sich danach politisch engagiert. Seit der nachfolgenden Periode haben wir viele Menschen mit Einwanderungsgeschichte in fast allen Fraktionen. Allgemein gesehen sind die Menschen mit Einwanderungsgeschichte immer noch unterrepräsentiert und das ist immerhin mehr als ein Viertel der Gesellschaft.

 

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