Serie „Berlin im Blick“

„Im Bundestag kann ich für eine Kindergrundsicherung kämpfen“

Karin BillanitschCarl-Friedrich Höck01. September 2021
Derya Türk-Nachbaur kandidiert für den Bundestag.
Sie bringen schon viel politische Erfahrung aus ihrem kommunalen Engagement mit und stellen sich für den Bundestag zur Wahl: Die DEMO stellt Kandidierende vor. Diesmal ist es Derya Türk-Nachbaur, Wahlkreis Schwarzwald-Baar, Fraktionssprecherin im Gemeinderat, Ortsvereinsvorsitzende und stellv. Kreisvorsitzende der SPD

Was treibt Sie an, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren?
Circa 80 Prozent aller Dinge, die mich als Bürgerin und Mutter im Alltag direkt tangieren, werden vor Ort in den Kommunen entschieden und umgesetzt: Ausbau von Kindergärten, Schulhaussanierungen, Ehrenämter etc.pp. Kommunalpolitik macht Mitgestaltung, schnelle Ergebnisse und den Einsatz für ein gutes Miteinander möglich.
 
Welche Themen prägen Ihr kommunalpolitisches Wirken besonders?
Frühkindliche Bildung, gute Ausstattung von Bildungseinrichtungen, Integrationsarbeit und bezahlbarer Wohnraum sind die Themen, die mich in meiner Gemeinde umtreiben.
 
Welche politische Forderung für die Bundesebene leiten Sie aus Ihren kommunalpolitischen Erfahrungen ab?
Ich bin Stadträtin im ländlichen Raum und merke, dass viele Dinge, die in Brüssel, Berlin oder Stuttgart gut gemeint sind, manchmal an der Lebenswirklichkeit im ländlichen Raum vorbeigehen. Viel zu häufig „ersticken“ die Verwaltungen in den durch und durch bürokratisierten Antragsstellungen, Vorschriften und Verordnungen. Entscheidungsprozesse müssen entbürokratisiert und beschleunigt werden.

Warum kandidieren Sie für den Bundestag?
Nicht nur durch meine Tätigkeit als Stadträtin bin ich nah an den Bürgerinnen und Bürgern und weiß daher genau, was sie umtreibt. Zum Beispiel ist in meinem Wahlkreis der Anteil der Alleinerziehenden der höchste in Baden-Württemberg. Alleinerziehende und deren Kinder sind häufiger von Armut bedroht als andere. Im Bundestag kann ich für eine Kindergrundsicherung kämpfen. Es gibt Anliegen, die mich antreiben, die aber in Berlin und nicht in der Gemeinde entschieden werden.
 
Welche Ideen haben Sie für den Wahlkampf in Corona-Zeiten um­gesetzt?
Bei der Planung unseres Wahlkampfs im Frühjahr haben wir ohnehin vorsichtig und „zweigleisig“ (auch viel digital) geplant: Wir sind davon ausgegangen, dass keine Großveranstaltungen stattfinden können. Im Wahlkampfteam waren wir uns einig, dass  wir mit keiner Aktion die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger gefährden wollen. Daher werden viele kleinere Aktionen an der frischen Luft stattfinden: Stadtspaziergänge, Quartiershocks, Ortsbesuche und vor allem unser Format P³ = Pizza – Politik – Park, bei dem wir interessierte Bürgerinnen und Bürger in ungezwungenem Ambiente zu politischen Gesprächen bei einer Pizza einladen. Morgen Abend findet der Auftakt auf der Möglingshöhe in Schwenningen statt.
Bereits in den vorigen Wochen habe ich einen Großteil der Bürgermeister im WK besucht. Besuche in sozialen Einrichtungen, Vereinen, Firmen und Institutionen stehen ebenfalls an.
Nebenher bin ich in vielen Online-Talk-formaten zu sehen und zu hören. Über meinen Blog (bei www.tuerk-nachbaur.de) erreiche ich sehr viele Leserinnen und Leser.
Es wird eine regelmäßige Fragestunde über Facebook geben, es sind Online-Live- gespräche mit einigen Promis geplant. Des Weiteren habe ich das Glück mit meiner Reichweite bei Twitter viele Journalistinnen  und Journalisten der bundesweiten Medien zu erreichen, die auf meine eher schwierige Ausgangslage im Schwarzwald-Baar-Kreis aufmerksam geworden sind und mich gerne im Wahlkampf begleiten wollen.