Wegen der Corona-Pandemie haben viele Fraktionen ihre Alltagsarbeit quasi über Nacht umstellen müssen: Statt im Rathaus trifft man sich jetzt online per Videokonferenz. Anträge werden nicht mehr überarbeitet, indem Ratsmitglieder ihre Köpfe über einem Papier zusammenstecken, sondern online mit Programmen wie Google Docs. Und weil der Infostand auf dem Marktplatz ausfallen muss, werden die Bürgerinnen und Bürger vermehrt zu Online-Sprechstunden eingeladen.
All das kann die persönliche Begegnung mit Kolleg*innen und Wähler*innen nicht ersetzen. Doch viele Kommunalos haben auch gemerkt: Wenn man sich auf die digitalen Werkzeuge erst einmal einlässt und sie ausprobiert, offenbaren sich ganz neue Möglichkeiten für die Ratsarbeit.
Erfahrungen aus dem Alltag in der Corona-Krise
Wie digitale Zusammenarbeit in der Kommunalpolitik gelingen kann, zeigt nun ein Praxisbuch. Die Kommunikationsagentur ASK.Berlin hat es für die Kommunalakademie der Friedrich-Ebert-Stiftung erstellt. Dafür wurden die Erfahrungen zahlreicher kommunalpolitischer Akteur*innen zusammengetragen und zu nützlichen Tipps aufbereitet.
Was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Anbieter von Videokonferenzen? Welcher Messenger-Dienst eignet sich für die Ratsarbeit? Wie gelingt digitale Bürgerbeteiligung in einer Online-Werkstatt? Diese und viele weitere Fragen werden aufgegriffen und stichpunktartig beantwortet.
Das Buch lädt zum Stöbern und Ausprobieren ein. Eine nützliche (und obendrein kostenlose) Publikation. Denn eines steht jetzt schon fest: Auch nach der Pandemie werden digitale Tools den kommunalpolitischen Alltag immer stärker prägen.
Dennis Eighteen (Autor), Anne Haller/FES-Kommunalakademie (Hrsg):
Praxisbuch Digitale Zusammenarbeit in der Kommunalpolitik.
Krise – Umbruch – Chance
Friedrich-Ebert-Stiftung 2020, 30 Seiten, Download unter library.fes.de/pdf-files/akademie/kommunal/16368.pdf
