Oberbürgermeisterwahl

Fast 70 Prozent: Schwenke bleibt OB von Offenbach

Carl-Friedrich Höck18. September 2023
Nancy Faeser gratulierte Felix Schwenke am Wahlabend zum großen Erfolg.
Der sozialdemokratische Oberbürgermeister von Offenbach bleibt im Amt. Eine Wiederwahl von Felix Schwenke war erwartet worden. Dennoch ist ihm mit dem deutlichen Wahlsieg eine Überraschung gelungen.

Mit einem sehr klaren Ergebnis endete am Sonntag die Oberbürgermeisterwahl in der Stadt Offenbach am Main. Im ersten Wahlgang entfielen auf den Amtsinhaber Felix Schwenke (SPD) 69,9 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Die zweitmeisten Stimmen konnte Andres Bruszynski von der CDU auf sich vereinen, er kam auf 18,0 Prozent. Gizem Erinç-Çiftçi (Die Linke) erhielt 7,2 Prozent, Annette Schaper-Herget (Offenbach für alle) 4,9 Prozent. Schwenke wurde auch von den Grünen unterstützt.

Dank an die unterlegenen Kandidat*innen

Zu den Gratulant*innen auf der Wahlparty gehörte auch Bundesinnenministerin Nancy Faser. Sie ist gleichzeitig die Spitzenkandidatin der SPD für die hessische Landtagswahl am 8. Oktober.

Auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) bedankte sich Schwenke für die Unterstützung. „Die Aufgaben für unser Offenbach bleiben schwierig und sehr herausfordernd“, schrieb er. Mehr als 17.400 Stimmen gäben ihm dafür „wirklich Kraft“. Ausdrücklich dankte der OB auch den drei unterlegenen Herausforder*innen. „Sie haben sehr sachlich mit mir über die Probleme unserer Stadt gestritten, womit sie dem Ansehen der Politik gedient haben.“

Ein Wermutstropfen war die geringe Wahlbeteiligung. Von den knapp 95.000 Wahlberechtigten gaben nur 26,5 Prozent ihre Stimme ab. „Das stellt mich natürlich nicht zufrieden“, wird Schwenke von der Hessenschau zitiert. Er lieferte auch eine mögliche Erklärung mit: Die Stadt habe deutschlandweit die höchste Fluktuationsquote von hinzu- und wieder wegziehenden Menschen. Viele Menschen identifizierten sich nicht mit der Stadt.

Offenbacher von Geburt an

Felix Schwenke, Jahrgang 1979, ist seit Januar 2018 Oberbürgermeister der Stadt Offenbach. Dort ist er auch aufgewachsen. Nach seiner Promotion in Politikwissenschaft arbeitete Schwenke zunächst als Gymnasiallehrer, bevor er 2012 Stadtrat in Offenbach wurde. Bevor er schließlich zum Stadtoberhaupt gewählt wurde, sammelte er noch ein Jahr lang Erfahrung als Berater bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young.

In der Offenbacher Kommunalpolitik ist Schwenke seit mehr als zwei Jahrzehnten verwurzelt. 2001 zog er erstmals in die Stadtverordnetenversammlung ein, der er bis 2012 angehörte.

Im Wahlkampf stellte sich Schwenke als Oberbürgermeister „mit Bodenhaftung“ dar. Ein zentrales Anliegen sei es ihm gewesen, den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt zu durchbrechen. „Das ist in den vergangenen sechs Jahren tatsächlich gelungen. Wir haben nur wenige Unternehmen verloren, aber zahlreiche neue angesiedelt“, berichtet er auf seiner Website.

weiterführender Artikel