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Schulden der Gemeinden wachsen weiter

Das Statistische Bundesamt hat neue Zahlen zu den öffentlichen Schulden veröffentlicht. Die Schulden der Kommunen sind im vergangenen Quartal weiter gestiegen und liegen nun bei knapp 180 Milliarden Euro. 

von Carl-Friedrich Höck · 15. Oktober 2025
Ein Stift liegt auf einem Chart mit Zahlentabellen

Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände sind um 3,1 Prozent gewachsen. (Symbolfoto)

Die schwierige Finanzlage der Kommunen lässt ihre Schulden wachsen. Nach neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind sie im 2. Quartal 2025 um 5,3 Milliarden Euro gestiegen, was einem Plus von 3,1 Prozent entspricht. Insgesamt sind die Gemeinden und Gemeindeverbände nun mit 179,8 Milliarden Euro beim nichtöffentlichen Bereich (also zum Beispiel bei Kreditinstituten) verschuldet.

Nur Thüringens Kommunen konnten Schulden reduzieren

Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg gegenüber dem Vorquartal wiesen laut Destatis-Mitteilung die Gemeinden und Gemeindeverbände in Brandenburg auf (+5,7 Prozent). Dahinter folgen Rheinland-Pfalz (+5,1 Prozent) und Schleswig-Holstein (+4,2 Prozent). Nur in einem Bundesland konnten die Kommunen gegenüber dem ersten Quartal Schulden abbauen, nämlich Thüringen (-0,6 Prozent).

Zum Vergleich: Die Schulden des Bundes sind im gleichen Zeitraum um 1,8 Prozent gestiegen beziehungsweise um 30,9 Milliarden Euro. Die Länder konnten ihre Verschuldung sogar verringern: Diese ging im zweiten Quartal 2025 um 0,9 Prozent zurück. Das bedeutet: Die Bundesländer haben ähnlich viele Schulden abgebaut (5,7 Milliarden Euro) wie auf kommunaler Ebene neu angehäuft wurden (5,4 Milliarden Euro).

Kommunen in schwieriger Finanzlage

Die Angaben des Statistischen Bundesamtes beziehen sich auf vorläufige Ergebnisse der vierteljährlichen Schuldenstatistik.

In den neuen Zahlen spiegelt sich die finanzielle Schieflage vieler Kommunen wider. Im vergangenen Jahr haben die Gemeinden und Gemeindeverbände ein Finanzierungsdefizit von 24,8 Milliarden Euro eingefahren. Das entsprach bereits einem neuen Rekordwert. Nach Einschätzung des Deutschen Städtetages könnte das Defizit im Jahr 2025 sogar auf 30 bis 36 Milliarden Euro steigen. „Die kommunalen Haushalte kollabieren gerade“, warnte Städtetags-Präsident Burkhard Jung auf einer Pressekonferenz Mitte September.

 

Mitteilung des Statistischen Bundesamtes:
destatis.de

Autor*in
Porträtfoto Mann mit Brille und dunkelblonden Haaren
Carl-Friedrich Höck

ist Leitender Redakteur der DEMO. Er hat „Public History” studiert.

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