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Stichwahl in Wiesbaden: Gert-Uwe Mende bleibt Oberbürgermeister

Wiesbadens amtierender Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hat am Sonntag einen klaren Sieg bei den Stichwahlen eingefahren. Er konnte sich gegen Herausforderer Thilo von Debschitz durchsetzen. 

von Karin Billanitsch · 31. März 2025
Gert-Uwe Mende

Gert-Uwe Mende bleibt weitere sechs Jahre als Oberbürgermeister von Wiesbaden im Amt. 

Der Rathauschef der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden Gert-Uwe Mende bleibt im Amt. Der 62-jährige Oberbürgermeister hat die Stichwahl am Sonntag klar mit 58,2 Prozent der Stimmen gewonnen. 

Sein Konkurrent Thilo von Debschitz, parteilos und von CDU und FDP unterstützt, unterlag mit 41,88 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 35 Prozent, rund 208.000 Wähler*innen waren aufgerufen, zu wählen. 

Mende setzt auf „parteiübergreifende Politik“

„Man kann von mir erwarten, dass ich das weitermache, was ich sechs Jahre lang gemacht habe: ein verbindliches Auftreten, eine parteiübergreifende Politik, der Versuch, die Stadt zusammenzuhalten und Lösungen im überparteilichen Konsens zu finden", sagte Mende am Sonntag in der hessenschau. 

Von Debschitz gratulierte Gert-Uwe Mende via Facebook herzlich zur Wiederwahl und bedankte sich für „einen respektvollen Wahlkampf im persönlichen Kontakt“. 

Am 9. März 2025 fand der erste Wahlgang statt, wobei keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erzielen konnte. Mende erhielt 37,7 Prozent der Stimmen, gefolgt von von Debschitz, der auf 30,11 Prozent kam. Im Wahlkampf-Endspurt vor der Stichwahl setzten Mende und sein Team auf einen Haustür- und Straßenwahlkampf mit vielen Gesprächen und Begegnungen. 

Prominente Unterstützung

Unterstützung hatte er vor der Stichwahl auch von prominenten Sozialdemokraten erhalten, wie der ehemaligen Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, dem OB von Hanau Klaus Kaminsky sowie Kaweh Mansoori, dem hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum. Letzterer lobte Mende als „hochkompetenten und erfahrenen“ Politiker. Auch der ehemalige Oberbürgermeister-Kollege und heutige Innenminister Michael Ebling warb „aus Überzeugung für den Klasse-Typ“. 

Grüne und Die Linke, deren Kandidaten es nicht in die Stichwahl am 30. März geschafft hatten, hatten sich für Mende als OB ausgesprochen. „Die Mitglieder des Kreisverbands Wiesbaden sehen in der Wiederwahl von Gert-Uwe Mende die beste Möglichkeit, grüne Inhalte weiter voranzubringen“, hieß es in einer Pressemitteilung. Die SPD arbeitet seit drei Jahren in einer Viererkooperation mit den Grünen, Volt und der Linken zusammen. 

Viele Herausforderungen gemeistert

Mende ist seit sechs Jahren Rathaus-Chef in Wiesbaden. In diese Zeit fallen Herausforderungen wie die Corona-Krise, der russische Angriff auf die Ukraine und die folgende Energieknappheit und die Zuwanderung zahlreicher Geflüchteten, die Wiesbaden gut unterbringen musste. 

„Trotz des aufwendigen Krisenmanagements ... konnten parallel viele Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden“, bilanzierte Mende mit Blick auf die Jahre 2019 - 2025. Eine Trendwende bei der Schaffung von Wohnraum durch den Bau von jährlich 1.400 neuen Wohnungen in den Jahren 2021 bis 2023, rund 500 Millionen Euro Investitionen in Schulen und Ausbau der Sportinfrastruktur der Stadt – das sind einige Erfolge, die der Mende auf seiner persönlichen Webseite nennt. Auch Klimaschutzprojekte wie der Umbau des Elsässer Platzes zu einer Grünfläche oder die Kampagne „Frischer Wind für Wiesbaden – Unsere Stadt. Unser Klima. Unsere Verantwortung“ wurden realisiert. 

Mende betonte in der Vergangenheit immer wieder, wie wichtig ihm überparteiliche Zusammenarbeit und Konsens, sowie Zusammenhalt in der Stadt sind. Durch seine Wiederwahl kann er nun langfristige Projekte wie einen neuen Flächennutzungsplan für Wiesbaden fortführen. Nach dem Wahlsieg sagte er laut tgesschau.de, es gehe darum, weiter in Schulen zu investieren und den Zusammenhalt in der Stadt und das soziale Netz eng und dicht zu knüpfen. 

Autor*in
Karin Billanitsch

ist Redakteurin beim vorwärts-Verlag und schreibt für die DEMO – Das sozialdemokratische Magazin für Kommunalpolitik.

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